Auf Gemeindeversammlungen informieren die Vlothoer Gemeinden im November über den aktuellen Stand auf dem Weg zu einer Großgemeinde. Zum 1. Januar 2025 soll aus bisher sechs eigenständigen eine gemeinsame Gemeinde werden. Die bereits seit vielen Jahren bewährte Zusammenarbeit soll gestärkt und weitere Synergien genutzt werden. Dazu haben die Presbyterien als Gemeindeleitungen im Februar ihren festen Willen erklärt. Die haupt- und ehrenamtlich Verantwortlichen in den Presbyterien stellen nun die ersten gemeinsam gefassten Beschlüsse vor.
Auch wenn die Vlothoer Gemeinden bereits seit vielen Jahren eng in der Jugend- und Konfirmandenarbeit, der Kirchenmusik und den Gottesdiensten zusammenarbeiten, bietet nur die Vereinigung die Chance, Kirche als Ort der Möglichkeiten zu erhalten und auch Raum für Neues zu bieten, so zeigt es die Präsentation der Presbyterien auf den Gemeindeversammlungen. Aufgrund der strukturellen Herausforderungen und der finanziellen Situation führe an der Vereinigung kein Weg vorbei. Gemeinsam ließen sich die Chancen, die dieser Prozess bringe, am besten nutzen. Dazu wurden zunächst in einer Bestandsaufnahme alle Angebote in den Gemeinden zusammengefasst, die Gebäudestruktur analysiert und die Finanzlage betrachtet. Dabei wurde deutlich, dass vor allem der abzusehende Kirchensteuerrückgang sowie steigende Personal- Klimaschutz- und Sanierungskosten zu immer größeren finanziellen Schwierigkeiten führen werden. Die einzige realistische Möglichkeit der Kostensenkung und zur Erreichung eines ausgeglichenen Haushalts sei die Aufgabe vieler Gebäude und die zukunftsfeste Ertüchtigung der erhaltenen Gebäude. Ein ausgeglichener Haushalt sei nur mit Hilfe eines umfassenden Gebäudekonzepts möglich.
In der gemeinsam beschließenden Versammlung Anfang November haben sich alle Presbyterien deshalb mit eindeutiger Mehrheit auf entscheidende Beschlüsse verständigt. Das vorläufige Ergebnis sieht vor, das Gemeindehaus an der Moltkestraße, das Gemeindehaus St. Stephan, das Gemeindehaus Wehrendorf, die Jubilate-Kirche Bonneberg und das Gemeindehaus Exter perspektivisch abzugeben. Die Presbyterien betonen, dass die Gebäude nicht “von heute auf morgen” geschlossen würden, sondern in der Übergangszeit weiter nutzbar seien. Zunächst müssen Nutzungsänderungen und die Vermarktung erarbeitet werden. Auch die notwendigen Planungen und Baumaßnahmen für die Sanierung und Ertüchtigung der zu erhaltenden Gebäude werden Zeit brauchen. Parallel wollen die Gemeinden in Vlotho prüfen, ob in die bleibenden Kirchgebäude Haus-in-Haus-Lösungen eingebaut werden können, um so in jedem Stadtteil das Gemeindeleben zu erhalten und die Treffpunkte multifunktional nutzbar in den Ortsteil wirken zu lassen.
Dabei möchten die Presbyterien alle Gemeindeglieder mit auf den Weg nehmen und gemeinsam den Prozess gestalten. Zusammen mit der Evangelischen Erwachsenenbildung wurde eine “Zukunftswerkstatt” für das nächste Jahr entworfen. Die Veranstaltungsreihe zur Gemeindebeteiligung startet am 18. Januar in Exter mit den Fragen “Woher kommen wir, und wohin gehen wir?” Alle Gemeindeglieder sind zur Beteiligung eingeladen.
Die Presbyterien informieren im November über die aktuellen Planungen und stehen für Fragen zur Verfügung: Am 12.11.2023 ging es um 17.00 Uhr in Uffeln los, gefolgt von Valdorf am 13.11.2023 um 19.30 Uhr, am 20.11.2023 um 19.00 Uhr in St. Johannis, am 20.11.2023 um 19.30 Uhr in Wehrendorf, am 21.11.2023 um 19.00 Uhr in Exter (für Exter Bonneberg) und am 22.11.2023 um 19.00 Uhr in St. Stephan