Maulereien und Schwersprechstücke: Auftritt des Projektchors um Peter Ausländer in St. Johannis am 27. August

Nicht Chormusik, sondern Kunst aus Stimmlauten: Der Projektchor der Kirchengemeinde St. Johannis um Peter Ausländer bringt am 27. August mit “MundArt” ein musikalisches Experiment mit dem Potenzial zu erstaunen, verblüffen und unterhalten in Vlothos reformierte Kirche. Einlass ist ab 19 Uhr; der Eintritt ist frei.

Im Chor oder im Solo, improvisiert oder exakt strukturiert: “MundArt” bringt Werke bekannter Wort- und Tonschaffenden wie Robert Gernhardt, Eugen Roth oder Ernst Jandl ebenso wie dem weiteren Publikum weniger bekannte Künstler wie Karl Foltz oder Mathias Spahlinger nach Vlotho. Letzterer ist in der Weserstadt durch sein Mitspielstück “endlos kontinuum” bei den von Peter Ausländer kuratierten und mit Kantorin Līga Auguste realisierten “musikalischen Ewigkeiten” von 2022 bekannt und wird am Sonntag mit “ein engel” aus “Vorschläge. Konzepte zur Ver(über)flüssigung der Funktion des Komponisten” vertreten sein.

Humor und Überraschung kommen bei der laut Peter Ausländer “recht sonderbaren Vokalkunst” in St. Johannis nicht zu kurz, und auch Chormusik im herkömmlichen Sinne ist dabei. Ludwig Senfls Komposition “Das Geläut zu Speyer” von 1530 erstaunt mit ihrer modern anmutenden repetitiven Reduziertheit und Lautmalerei. “Wie die Minimal Music der 1970er Jahre”, sagt Peter Ausländer über das fast 500 Jahre alte Werk.

Zur Kostendeckung wird am Ausgang um eine Kollekte für die Arbeit des Projektchors gebeten.