Adlerküken in der Kirche: Erfolgreicher Start für die Kirche Kunterbunt im Wichernhaus in Bad Oeynhausen

Erstellt am 18.04.2024

„Kirche - aber nicht wie man sie kennt“: Die erste Auflage der Kirche Kunterbunt in Bad Oeynhausen brachte am Freitag eine ganz neue Art Kirche zu gestalten in die Kurstadt. Mehr als 60 Teilnehmer im Wichernhaus erlebten unter dem Motto „Stark wie ein Adler“ ein buntes Programm für alle Generationen.

In einem beschaulichen Örtchen in Südengland ging es los: Vor 20 Jahren merkte die Gemeindeleitung an der St.Wilfrid’s Church nahe Portsmouth, dass sie immer weniger Menschen mit ihren Gottesdiensten erreichten. Die Gemeinde entschied, die Karten ganz neu zu mischen und ein attraktives Angebot für alle Menschen zu entwerfen. Die „Messy Church“, die Kirche Kunterbunt war geboren. Die Grundidee ist einfach: „Frech und wild und wundervoll“ soll es sein und offen für Menschen jeden Alters. Über die britische Organisation BRF Fellowship wurde die Kirche Kunterbunt weiterentwickelt und weitergetragen, hat konfessionelle und nationale Grenzen übersprungen und sich in der ganzen Welt ausgebreitet - jetzt auch im Kirchenkreis Vlotho.

Die Kirche Kunterbunt lebt davon, dass alle Menschen sich willkommen fühlen und mitmachen können, auch wenn sie nicht regelmäßige Kirchgänger sind. Einladend und einfach muss es sein: Ein Event, ein Motiv und eine Botschaft. Ob „Echt Schaf“ zum Thema des Guten Hirten oder der „We are Family“-Familiengottesdienst: jedes Mal, wenn die Kirche Kunterbunt ihre Türen öffnet, gibt es einen Willkommensteil und ein Lied zum Thema, Spiele und Aufführungen, Aktivitäten für die Teilnehmenden und immer gemeinsames Essen.

Am Freitag hieß es also im Wichernhaus: „Stark wie ein Adler“. Vom Team der gerade auf die Projektstelle „Interkulturelle Entwicklung - Kirche in Vielfalt“ berufenen Sylke Cremer, Gemeindepädagogin Ingrid Wilmsmeier von der Emmaus-Kirchengemeinde und Karin Tasche von der Arbeitsstelle „Seelsorge im Alter“ des Kirchenkreises angeleitet, konnten die Teilnehmenden erleben, wie aus Hoffnung und Glauben Stärke entsteht. Sie erlebten die Geschichte vom Adlerbaby und seiner Mutter, aus Toilettenpapierrollen wurden bunte Adler gebastelt, und Erinnerungsarmbänder konnten geschnürt und mitgenommen werden. Spielerisch entdeckten sie so denn tieferen Sinn hinter einer Bibelstelle des Propheten Jesaja und, ganz nebenbei, Kirche aus einer ganz anderen Perspektive.

Sylke Cremer war begeistert vom erfolgreichen Start des Konzepts. „Von Kindern bis zu ihren Großeltern waren alle dabei“, freut sich die Jugendreferentin und treibende Kraft hinter vielen interkulturellen Aktivitäten im Kirchenkreis Vlotho. „Auch Teilnehmer von unserem internationalen Jugendtreff waren da.“

Die Kirche Kunterbunt lebt davon, regelmäßig die Menschen zusammenzubringen und Teil des Gemeindelebens zu werden. Im Kirchenkreis Vlotho ist es schon so weit: In Löhne-Gohfeld und in der Region Vlotho hat das Konzept bereits erfolgreich Premiere gefeiert und zieht regelmäßig ein buntes Publikum in die Kirche. Viermal im Jahr soll es daher auch in der Emmaus-Kirchengemeinde bunt werden. Die nächsten Termine stehen schon fest: Im September und im November geht es weiter. Wer nicht darauf warten kann, findet in der Region Vlotho Abhilfe: Schon am 27. April wartet im Gemeindehaus Bonneberg die Geschichte von Jona und dem Wal auf neugierige Teilnehmer.

Ungewohnter Besuch im Gemeindehaus: Vögel aus Toilettenpapierrollen

Das Publikum lauscht gebannt der Geschichte vom Adlerküken