Abschied vom Messias: Vortrag zum jüdischen Messianismus mit Daniel Krochmalnik am 22. Mai in Herford

Erstellt am 19.05.2023

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Herford e.V. (GCJZ) und die Evangelische Erwachsenenbildung laden zu einem Vortrag zum “Sinn des jüdischen Messianismus”. Dr. Daniel Krochmalnik, langjähriger Dozent für jüdische Religionslehre und einer der führenden Forscher zur jüdischen Aufklärung, diskutiert die Messiasvorstellung am Montag, dem 22. Mai, um 19 Uhr im Herforder Ernst-Lohmeyer-Haus, Stiftbergstr. 33. Der Eintritt ist frei.

Judentum und Christentum teilen sich vieles, nicht zuletzt den Glauben an einen Erlöser, den Messias. Doch vor, neben und nach dem Messias des Neuen Testaments kennt die jüdische Überlieferung verschiedenste Messiasfiguren, sowohl historische Personen wie Simon Bar Kochba und andere Führer der jüdischen Aufstände gegen die römische Fremdherrschaft als auch die weniger diesseitigen Erlöserfiguren der alttestamentarischen Propheten oder der Qumran-Rollen. Vom gesalbten, aber weltlichen Herrscher bis zum eschatologischen Richter reicht die Spanne, und die Messiaserwartung, immer wieder enttäuscht und wieder erneuert, bestimmte nicht zuletzt in der Diaspora das jüdische Geschichts- und Weltverständnis. In seinem Vortrag stellt Daniel Krochmalnik die provokante Frage, die sich aus den philosophischen Überlegungen der jüdischen Aufklärung ergibt: Muss vom personal gefassten Messias Abschied genommen werden?

Prof. Dr. Dr. Daniel Krochmalnik ist emeritierter Professor für jüdische Religionslehre, -didaktik und -pädagogik u.a. an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg, ehemaliger Vorsitzender der dortigen jüdischen Kultusgemeinde und vielseitig interessierter Forscher der mittelalterlichen und neuzeitlichen jüdischen Geistesgeschichte, nicht zuletzt als Mitherausgeber der Schriften von Moses Mendelssohn.

Prof. Dr. Dr. Daniel Krochmalnik ist emeritierter Dozent für jüdische Philosophie und Religionslehre (Foto: D. Krochmalnik)