Göttliches und Menschliches im Abendmahl: Ausstellung in der Auferstehungskirche startet am 22. Februar

Erstellt am 14.02.2023

Es ist ein Angelpunk in der Heilsgeschichte, aber auch ein zutiefst menschlicher Moment: das letzte Abendmahl inspiriert seit zwei Jahrtausenden Künstlerinnen und Künstler auf der ganzen Welt. Mit Werken aus fünf Jahrhunderten betrachtet die Ausstellung “Abendmahl” in der Auferstehungskirche am Kurpark diese Rezeptionsgeschichte vom 22. Februar bis 16. April, täglich geöffnet von 9 bis 18 Uhr.

Die mit vielen bekannten und unbekannten Werken aus Privat- und Gemeindebesitz bestückte Ausstellung spannt den kunsthistorischen Bogen von der vorreformatorischen bis zur zeitgenössischen Kunst auf und geht dabei den Beziehungen mit dem Göttlichen sowie den Beziehungen zwischen den Menschen nach. Schon das älteste Werk, ein Stich aus der Passionsreihe von Lucas van Leyden aus dem Jahr 1521, beleuchtet beide Seiten des Abendmahls. Den Säckel voller Silberlinge bereits fest im Griff empfängt Judas von Jesus das Brot, fast unbemerkt im Treiben um sie herum: Es wird gezecht und gequatscht, Petrus schmollt in der Ecke, und der Lieblingsjünger liegt nicht beseelt an der Brust des Heilands, sondern scheint schlicht vor ihm eingenickt zu sein.

Dieses Durch- und Miteinander des Heiligen und Profanen in der künstlerischen Rezeption des Abendmahls untersucht die Ausstellung mit Werken von der Reformationszeit bis hin zu aktuellen Interpretationen wie Gunnar Berndts karger, gleichzeitig realistischer und entfremdeter Monotypie oder Ernst Fuchs’ farbenfroh-phantastischer Ummodelung des klassischen Motivs.

Die Ausstellung “Abendmahl” wird mit einem besonderen Gottesdienst mit Vernissage am Mittwoch, dem 22. Februar, um 18 Uhr in der Auferstehungskirche eröffnet. Die Predigt hält Johannes Beer, Kurator der Ausstellung und Pfarrer in Herford.

Die von Pfarrer Johannes Beer 2019 in Herford konzipierte Ausstellung ist noch bis zum 16. April 2023 in der Auferstehungskirche zu sehen