“Üdv újra” - Willkommen zurück in Vlotho: Reformierte Gemeinde empfängt ihre Partnergemeinde aus Rimaszombat

Erstellt am 12.08.2022

Es war ein lang erwartetes Wiedersehen, und es gab viel zu erleben und zu besprechen: Nachdem die Corona-Pandemie die über zwanzigjährige Besuchstradition jäh unterbrochen hatte, konnte Vlothos reformierte Gemeinde vom 3. bis 8. August endlich doch wieder ihre Partner aus dem Süden der Slowakei begrüßen. Die Partnerschaft mit Rimavska Sobota oder Rimaszombat, wie die Gemeinde in der historisch ungarischsprachigen Region genannt wird, wird seit mehr als zwei Jahrzehnten aktiv gepflegt. Pfarrer Winfried Reuter und sein Gegenpart Sandor Molnár hatten ein vielfältiges und unterhaltsames Programm für den diesjährigen Besuch ausgemacht.

Die Besucher aus der slowakisch-ungarischen Grenzregion konnten sich auf vier erlebnisreiche Tage freuen. Am ersten Vormittag ging es auf die Marienburg, Residenz der Hannoveraner Welfen bei Pattensen, gefolgt von einem Besuch an der Kraterquelle in Bad Nenndorf, der für die ortsunkundige Besuchergruppe zu einer unterhaltsamen, wenn auch ungeplanten Erkundungstour durch die historische Kurstadt wurde. Noch mehr körperlicher Einsatz war bei der Fahrt nach Bielefeld am zweiten Tag nötig. Nach der Besichtigung der Dr. Oetker Welt und einem ausgiebigen Stadtbummel ging es hoch hinauf auf das zweite Highlight der Puddingstadt: Die Sparrenburg wollte erklommen werden, was auch für manche der hügellandgewohnten Vlothoer nicht ohne Mühe vonstatten ging. Der Lohn für insgesamt zehn Kilometer auf den Füßen: der Fernblick über das Ravensberger Land bei bestem Wetter. Ruhiger ging es an den letzten beiden Tagen zu. In Minden warteten das Wasserstraßenkreuz mit der beeindruckenden Schachtschleuse und der historische Dom auf die Besucher, und beide Gemeinden hatten abschließend viel Gelegenheit für Spaziergänge und Gespräche in und um Vlotho.

Partnerschaft im Wandel

Ein Besuch und Gebet an den Gräbern früherer Gemeindeglieder zeigte, dass der demographische Wandel auch an der Partnerschaft mit Rimaszombat nicht unbemerkt vorübergehen würde. Auch die Zusammenarbeit und innovativen Konzepte in den über die Konfessionsgrenzen pfarramtlich verbundenen Vlothoer Gemeinden bedeuten Veränderungen und ungewohnte Perspektiven, nicht zuletzt für die Partnergemeinde, für die als nationale Minderheit neben der ungarischen Sprache auch die reformierte Konfession identitätsstiftend ist.

Doch beide Partnergemeinden waren sich in ihren Gesprächen einig: Neue Formate sollen ausprobiert werden. So wird die seit 2010 gepflegte und beliebte Tradition eines gemeinsamen Konfirmandentreffens auf halben Wege in der Kaiserstadt Prag, an deren Stelle die neue Konfirmandenzeit in Vlotho einen Segeltörn in den Niederlanden setzt, noch in diesem Jahr in anderer Art wiederaufgenommen.

Zum Abschluss des Besuchs übernahm Sandor Molnár die Predigt beim letzten Gottesdienst der diesjährigen Sommerkirche der Vlothoer Gemeinden im Beisein der Superintendentin des Ev. Kirchenkreises Vlotho, Dorothea Goudefroy. Der Gottesdienst stand unter dem Motto “Im Sommer Fremde treffen”, und für beide reformierte Gemeinden hieß dies, die Freunde aus der Fremde wieder willkommen zu heißen.

Superintendentin Dorothea Goudefroy und Pfarrer Winfried Reuter und Sandor Molnár (l.) feierten gemeinsam den Abschluss der Sommerkirche in Vlotho

Endlich zurück in Vlotho: Die Besuchergruppe aus Rimaszombat konnte ein paar aktive Tage in und um Ostwestfalen erleben