Roland Tober als Gemeinschaftspastor der Landeskirchlichen Gemeinschaft verabschiedet

Erstellt am 17.05.2023

Er hatte gerufen, und alle waren gekommen: Zur Verabschiedung von Roland Tober, Gemeinschaftspastor der Landeskirchlichen Gemeinschaft, reichten die 120 Sitzplätze im Gemeinschaftshaus an der Wilhelmstraße in Bad Oeynhausen nicht aus. Freunde, Wegbegleiter und Vertreter des Kirchenkreises und Westfälischen Gemeinschaftsverbands füllten die eilig herbeigeschafften Stühle, um Roland Tober als scharfsinnigen Theologen, engagierten Seelsorger und beliebte Frohnatur zu würdigen.

Roland Tober hat über zwei Jahrzehnte das Gemeinschaftsleben im Bezirksverband Evangelisch-Landeskirchlicher Gemeinschaften Herford e.V. geprägt. Nach seinem Studium an der renommierten Missionsschule Unterweissach arbeitete er erst in Dortmund-Schwerte, bevor ihn Ernst Niere, Vorgänger des jetzigen Gemeinschaftsleiters Egon Klingbeil, als Nachfolger für den damaligen Gemeinschaftspastor Siegfried Wahls in Bad Oeynhausen ausmachte. Sein Studium, die Gemeinschaftsarbeit und seine theologische Neugierde haben in dieser Zeit seine Arbeit und Glaubensverständnis bestimmt. Er habe das Evangelium von der Mitte, von Jesus her gesehen, so Egon Klingbeil. “Roland hat uns, die Landeskirchliche Gemeinschaft und nicht nur diese, damit bereichert.”

Feierliche Entpflichtung mit einem Schuss Humor

Zur Verabschiedung von Roland Tober waren deshalb Freunde und Weggefährten aus ganz Deutschland nach Bad Oeynhausen gekommen. Petra Müller, Leitende Referentin des Westfälischen Gemeinschaftsverbands, nahm die Entpflichtung vor und eröffnete vor Pfarrer Nicolai Hamilton, dem Vorsitzenden des Gemeinschaftsverbands, und anderen Vertretern der Landeskirchlichen Gemeinschaften die Reihe von Gästen, die Roland Tober Dank und Abschiedsgeschenke mitbrachten.

Emotional ging es daher zu im musikalisch von Joachim Weber und dem Gemeinschaftschor aus Enger begleiteten Gottesdienst, auch wenn Witz, Humor und Leichtigkeit die Emotionen bestimmten und nur das eine oder andere Auge feucht wurde, als der Abschied des beliebten Gemeinschaftspastors besiegelt war. Für seine Predigt hatte Roland Tober dann auch einen passenden Text gefunden: “Gott ließ mich lachen.”

Brücken bauen und Theologie treiben

“Eine Ehre, aber keine Freude” war es Superintendentin Goudefroy, ein Grußwort zu Roland Tobers Verabschiedung zu sagen. Gerne denkt sie an die gedanklichen Kleinode, die der Vorsitzende des theologischen Ausschusses des Kirchenkreises verlässlich nach der harmlos klingenden Einleitung “Mir ist da etwas aufgefallen…” mit ihr teilen würde. Aber nicht allein sein theologischer Forschergeist habe im Kirchenkreis Früchte getragen, sondern auch seine wichtige Beziehungsarbeit zwischen Landeskirchlicher Gemeinschaft und den Gemeinden vor Ort und jüngst ein beliebter Podcast, der auf Fortsetzung wartet. Roland Tober stehe nicht für Engherzigkeit im Glauben, sondern für ein frohes und befreiendes Evangelium, ein Motiv, das auch der Gospelchor im Schlusslied aufnahm.

Auch aus dem Pfarrkollegium des Kirchenkreises kam viel Lob. “Roland Tober ist der Theologe unter uns”, sagten übereinstimmend und nur leicht überspitzt sowohl der ehemalige Altstadt- und jetzige Bundespolizeipfarrer Lars Kunkel, der zu diesem Anlass aus Koblenz angereist war, als auch der Vlothoer Pfarrer Winfried Reuter. “Unter uns”: Das Lob der beiden Pfarrer galt nicht allein dem Scharfsinn ihres Kollegen, sondern besonders der ihm eigenen zwischenmenschlichen Bindekraft. Als gekonnter Brückenbauer hat Roland Tober die parallelen Strukturen von Landeskirchlicher Gemeinschaft und Kirchenkreis zusammengebracht. Unterstützt wurde er dabei durch Egon Klingbeil, selbst Synodaler des Kirchenkreises, der auch außerhalb seines offiziellen Grußworts ausdrücklich betonte: “Ich bin dankbar für die Beziehungen zum Kirchenkreis, die durch Roland gewachsen sind. Diesen Anschluss haben wir zusammen immer bewusst gesucht.”

Die Landeskirchliche Gemeinschaft im Kirchenkreis

Der Bezirksverband Evangelisch-Landeskirchlicher Gemeinschaften Herford e.V. besteht aus zehn eigenständigen Gemeinschaften, in denen Gottesdienste, Bibelgesprächskreise, Hauskreise und andere Veranstaltungen stattfinden. Die jeweiligen Gemeinschaften des Bezirks arbeiten innerhalb der Evangelischen Kirchenkreise Herford und Vlotho. Der Bezirksverband ist dem Westfälischer Gemeinschaftsverband angegliedert, der mit allen Bezirken und Gemeinschaften wesentlich eine Bewegung von Menschen ist, die sich ehrenamtlich organisieren und engagieren. Er ist ein freies Werk innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen und gehört zum Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband.

Das Gemeinschaftshaus an der Wilhelmstraße war gefüllt bis auf den letzten Platz - und darüber hinaus.

Petra Müller entpflichtete Roland Tober nach seinem langen Dienst in der Landeskirchlichen Gemeinschaft

Superintendentin Dorothea Goudefroy würdigte Roland Tober als "fröhlichen Christenmenschen"

”Gnade”: Pfarrer Nicolai Hamilton überbrachte schokoladige Grüße mit doppelter Wortbedeutung

Ein klarer Blick, ein Augenzwinkern mitgedacht: Gemeinschaftspastor Roland Tober bei seiner Predigt