Vater des deutschen Barocks: Projektchor feiert Leben und Werk des Musikpioniers Heinrich Schütz am 18. September

In diesem Herbst jährt sich der Todestag des frühbarocken Komponisten Heinrich Schütz zum 350. Mal. Am 18. September um 17 Uhr feiert der Heinrich-Schütz-Projektchor unter der Leitung von Anna Ikramova den Wegbereiter der Barockmusik in der Auferstehungskirche Dehme zusammen mit dem Hausmusikkreis Linde sowie den Solistinnen Miriam Ludwig, Babette Lüpertz an der Trompete und Sabrina Bock an der Orgel.

Sein Leben erscheint wie das siebzehnte Jahrhundert in Miniatur: Der in Köstritz geborene Heinrich Schütz (1585-1672) durchlebte als jungentdecktes Musiktalent die Glanzzeit der Kasseler Renaissance, den fast vollständigen Zusammenbruch des kulturellen Lebens in der Katastrophe des Dreißigjährigen Kriegs und die Geburt einer neuen höfischen und musikalischen Kultur an den königlichen und fürstlichen Residenzen der Nachkriegszeit. Und der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammende Heinrich Schütz hinterließ bleibende Spuren in dieser neuen Zeit: Seine Auseinandersetzung mit dem italienischen Frühbarock machte ihn zum Mittler zwischen den Kulturen und Epochen, dessen eigene Innovationen und Rezeption stilbildender Elemente wegweisend für die folgenden Generationen deutscher Barockkomponisten wurden. Von Zeitgenossen noch als Vater der deutschen Musik gesehen, wurde Schütz’ Schaffen von den großen Namen des 18. Jahrhunderts bald überschattet und erst im 20. Jahrhundert in seiner Tragweite wiederentdeckt.

Die Musikwelt gedenkt daher im Jahr 2022 des 350. Todestags eines der ganz Großen der europäischen Musikgeschichte unter dem Festjahresmotto "Weil ich lebe" unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Mit ihrem Konzert am 18. September reiht sich der Heinrich-Schütz-Projektchor mit Sängerinnen und Sängern aus Bad Oeynhausen,  Löhne, Bielefeld,  Lemgo und Bochum in den deutschlandweiten Veranstaltungskalender ein. Der Eintritt ist frei; Spenden für die Arbeit des Projektchors werden erbeten.