Herausforderung angenommen: Pfarrer Johannes Schulte in Eidinghausen ordiniert

Erstellt am 08.03.2023

Seit dem Herbst 2021 ist Johannes Schulte Pfarrer im Probedienst in der Kirchengemeinde Eidinghausen-Dehme und der Krankenhausseelsorge im Kirchenkreis. Am vergangenen Sonntag hat er nach dem Theologiestudium, Vikariat und dem laufenden Probedienst einen weiteren Meilenstein in der Pfarrausbildung passiert: Mit einem besonderen Gottesdienst mit viel Musik und guter Stimmung wurde der 31-jährige gebürtige Iserlohner jetzt in der Kirche Eidinghausen ordiniert.

Alle Blicke waren an diesem Tag auf ihn gerichtet, und dieses Mal nicht nur wegen der Körpergröße des fast zwei Meter großen Pfarrers im Probedienst. Zur Ordination von Johannes Schulte waren seine wichtigsten Wegbegleiter gekommen: seine Frau, sein Eidinghausener Pfarrkollege und Assessor des Kirchenkreises, Wolfgang Edler, sowie Pfarrer André Heinrich, jetzt Superintendent des Kirchenkreises Halle und zuvor als Pfarrer in Brockhagen Johannes Schultes Mentor im Vikariat, und Superintendentin Dorothea Goudefroy, die in ihrer Ordinationsansprache den ganz eigenen Charakter des Ereignisses erklärte: Mit der Ordination erhält Johannes Schulte den Auftrag, Gottes Wort zu verkündigen, zu taufen und das Abendmahl einzusetzen. Dieser Auftrag wird ihn sein Leben lang begleiten, aber er bleibt derselbe Mensch, und, so Superintendentin Goudefroy, “das freut bestimmt viele, die Sie schon kennen.”

Einer, der auf die Menschen zugeht

Es war nicht einfach die Kindheit im elterlichen Pfarrhaus in Iserlohn, die Johannes Schulte auf seinen Weg ins Pfarramt gebracht hat. Vielmehr ist er hineingewachsen durch die Iserlohner Jugendarbeit unter Timon Tesche, die sein Verständnis von kirchlicher Arbeit geprägt hat: Aktiv, modern und mitten unter den Menschen.

Die Entscheidung für den Pfarrberuf kam schließlich während eines freiwilligen sozialen Jahres in Madrid. Es folgten das Studium in Leipzig und Heidelberg, bevor es ihn zurück nach Westfalen zog, nicht allein in die Nähe seiner Frau, die in Bielefeld als Ärztin arbeitet, “sondern weil es meine Heimat ist, persönlich und kirchlich”, erklärt Johannes Schulte.

In den Kreis Gütersloh verschlug es ihn 2019 für sein Vikariat, erst nach Schloss Holte-Stukenbrock, dann Steinhagen-Brockhagen. Im Kirchenkreis Vlotho bot sich ihm dann eine attraktive Perspektive für seinen nächsten Schritt: Sowohl der neu zum Assessor des Kirchenkreises gewählte Eidinghausener Pfarrer Wolfgang Edler als auch Elisabeth Arning, Pfarrerin in der Krankenhausseelsorge, wünschten sich Unterstützung. Das Stellenprofil, das sich Johannes Schulte daraus bot, je zur Hälfte Gemeindearbeit und Einsatz in der Krankenhausseelsorge, versprach genau die richtige Nähe am Menschen, die sich Johannes Schulte für seinen Probedienst gewünscht hatte. So kam der Südwestfale vom “Tor zum Sauerland” an die westfälische Pforte.

Mannschaftsspieler mit dem heiligen Schlag

Mit seiner Ordination ist Johannes Schulte jetzt beauftragt, das Evangelium zu verkündigen und der Gemeinde mit Taufe und Abendmahl in seinem Amt zu dienen - und das “lebenslang” in einer Zeit der Veränderung, wie Superintendentin Goudefroy in ihrer Ordinationsansprache betonte. “Unsere Kirche wird sich verändern und wir wissen noch nicht so richtig, wie. Das ist eine echte Challenge.” Diese Herausforderung nimmt Johannes Schulte jetzt an, mit der Kraft, Liebe und Besonnenheit, von denen sein Ordinationsspruch spricht. Das passt gut ins Bild mit dem Schwung und Teamgeist des passionierten Volleyballers “mit dem heiligen Schlag”, wie Superintendentin Goudefroy scherzte.

Mit Linda Stucke-Troks, die seit Herbst 2020 als Vikarin in Eidinghausen arbeitet, war er lange einer der beiden Jüngsten im Kirchenkreis, und zusammen haben sie neue Impulse einbringen und im Gegenzug wichtige Erfahrungen sammeln können. Johannes Schulte hat einen Grundkurs in Klinischer Seelsorgeausbildung gerade abgeschlossen und nimmt viel aus der Krankenhausseelsorge mit. Besonders beeindruckt haben ihn der Zusammenhalt in den Pflegeteams und der Wunsch nach seelsorglicher Begleitung bei Patienten und medizinischen Kräften. “ Es gibt unheimlich viel Bedarf, selbst bei Menschen, die das eigentlich gar nicht erwarten”, sagt Johannes Schulte über die Arbeit im Krankenhaus. Doch er sucht in der Gemeindearbeit längerfristige Beziehungen als die intensiven, aber kurzen Kontakte in der Krankenhausseelsorge, und er möchte mit den Menschen ins Gespräch kommen. Das Gespräch scheint das Leitmotiv für ihn zu sein, nicht zuletzt in Formaten wie den von ihm eingeführten Spurensuche-Gottesdiensten, in denen er neue Wege beschreitet, um, wie Johannes Schulte es ausdrückt, “die Kirche in die Fläche, zu den Menschen zu bringen.”

Pfarrer Johannes Schulte und seine Wegbegleiter: (v.l.) Superintendentin Dorothea Goudefroy, Pfarrer Wolfgang Edler, Johannes Schulte, André Heinrich, Superintendent des Kirchenkreises Halle

Beauftragt, das Wort Gottes zu verkünden: Pfarrer Johannes Schulte

Superintendentin Dorothea Goudefroy leitete durch die Ordination

Der Gospelchor Zwischentöne begleitete den Gottesdienst