Über die stimmungsvolle Musikauswahl, die Kirchenmusikdirektor Heinz-Hermann Grube getroffen hatte, freuten sich die Besucher der „Musik zur Marktzeit“ in St. Stephan. „Mein Kollege, der Kantor an der St. Andreas-Kirche in Lübbecke ist, hat nicht nur adventliche Werke ausgewählt, darunter viel von Johann Sebastian Bach. Ich freue mich, hier heute Livemusik zu hören“, sagte Kantorin Liga Auguste, begrüßte die Zuhörer und wünschte „viel Freude beim Zuhören“.
Mit „Praeludium und Fuge C-Dur“ (BWV 545) des barocken Meisters eröffnete Heinz-Hermann Grube das Konzertprogramm. Zum Abschluss ließ er die Sonate c-Moll op. 65 Nr. 2 von Felix Mendelssohn-Bartholdy erklingen. „Zwischen C-Dur und c-Moll bestehen vielfältige Beziehungen. Die beiden Werke bilden einen festlichen Rahmen. Auch die Festlichkeit mit dem Einzug des Königs gehört zum Advent, der zugleich eine festliche als auch eine ruhige und besinnliche Zeit ist“, sagte der Kantor. Die beiden Werke umrahmten mehrere Choralvorspiele Johann Sebastian Bachs zu „Nun komm, der Heiden Heiland“. „Dieser Choral wird derzeit selten gesungen. Die Vorspiele haben eine enge Beziehung zu einzelnen Strophen, deren großer Tiefgang sich in der Musik widerspiegelt“, erläuterte Heinz-Hermann Grube. Im bewegten „Trio für zwei Bässe und cantus firmus“ (BWV 660) setzte Bach das in der zweiten und dritten Strophe von Martin Luther thematisierte Laufen musikalisch um. Der Glanz der Krippe spiegelte sich im ruhig getragenen, festlichen „Adagio“ (BWV 659). Mit strahlend vollem Klang drückte der Komponist im „In Organo pleno“ (BWV 661) das in der fünften Strophe besungene „Lob“ aus.
Virtuos trug Heinz-Hermann Grube auch ein Choralvorspiel zu „Die Nacht ist vorgedrungen“ des zeitgenössischen Komponisten Klaus Uwe Ludwig vor, das mit zartem, durchsichtigem Klang Hoffnung aufscheinen ließ. Mit viel Applaus bedankten sich die Zuhörer für das adventliche Konzert.
In der nächsten Musik zur Marktzeit am 5. Februar 2022 um 10 Uhr musizieren Sonja Coors (Blockflöte) und Carolin Stuke (Querflöte).