Jesus im Koran: Ausstellung in der Auferstehungskirche am Kurpark

„Ich möchte die Menschen über meine Bilder miteinander ins Gespräch bringen“,  so Aziz El Khiar zum Anliegen seiner Ausstellung „Jesus im Koran und in der Bibel“, die am 3. März in der Auferstehungskirche eröffnet wurde.

Sylke Cremer, Jugendreferentin im Kirchenkreis Vlotho, begrüßte den muslimischen Künstler im Anschluss an den Internationalen Gottesdienstes. Aziz El Khiar wurde 1970 in Marokko geboren. Mit 24 Jahren machte er sich auf den Weg nach Deutschland. Angekommen ist er in Bochum. In der offenen Studentenstadt hatten Freunde von ihm bereits Fuß gefasst. Seit vielen Jahren lebt er nun in Gevelsberg (Wuppertal) mit seiner Frau, Lehrerin für Deutsch und Ev. Religion und ihren gemeinsamen drei Kindern. Auch seine deutschen Schwiegereltern leben mit im Haus. Aziz El Khiar hat schon als Kind gerne geschnitzt und seine ersten Skulpturen gefertigt. Deshalb hat sich der Maler und Künstler in Gevelsberg neben einem Atelier auch eine eigene Tischlerei aufgebaut.

Die Frage, wie es zu der Ausstellung „Jesus im Koran und in der Bibel“ gekommen ist, beantwortet er mit seiner Lebenssituation: „Ich bin bekennender Muslim und lebe mit Christen in einer Familie zusammen. Meine Bilder sind Ausdruck meiner persönlichen Auseinandersetzung mit den beiden Weltreligionen.“

Mit seiner Ausstellung will er Glaubensinhalte des Islams Menschen anderer religiöser Überzeugung näher bringen. Unterstützt werden die gemalten Darstellungen über Jesus mit passenden Suren aus dem Koran und entsprechenden Textstellen aus der Bibel. Aziz El Khiar setzt sich für ein friedvolles Miteinander unter den Menschen ein, denn das Wertesystem von Juden, Christen und Muslimen basiert auf dem Glauben an einen Gott. Daran erinnerte auch Pfarrerin Theodora Beer in ihrer Predigt zuvor im Internationalen Gottesdienst. Als Christen und Muslime bräuchten wir heute das Gespräch über unseren Glauben in Erinnerung an die gemeinsame Wurzeln. Die Verschiedenheit unserer Glaubensüberzeugungen sollte nicht zum Konflikt, sondern zu einem besseren Verständnis übereinander führen.

Die zahlreichen Besucher nutzen die Gelegenheit zum Gespräch und Austausch. Im internationalen Gottesdienst und während der Ausstellung konnten sich Muslime und Christen begegnen und kennenlernen. Mohammed, ein 22-jähriger Muslim, erzählte im Gespräch mit Aziz El Khiar begeistert, wie froh er über die Ausstellung sei, und wie lange er sich schon einen Austausch in diesem Format gewünscht hatte.