Radio-Interview an Karfreitag mit Pfarrer Eckhard Teismann zum Nagelkreuz in der Matthäuskirche in Löhne

Erstellt am 07.04.2023

Der 14. November 1940 ist eine eiskalte und klare Vollmond-Nacht. In dieser Nacht zerstören über 500 deutsche Bomber die englische Stadt Coventry. Auch die mächtige St. Michael’s Kathedrale fällt dem Angriff zum Opfer. Aber statt mit Hass und Wut zu reagieren, ruft der damalige Dompropst Richard Howard zur Versöhnung auf. Mitten im Krieg. Ein Kreuz aus den Nägeln der zerstörten Kirche wird zum Symbol für den Wunsch nach Frieden. Dieses Nagelkreuz von Coventry steht heute als Nachbildung an über 160 Orten der Welt.

Eine davon steht auch Ostwestfalen - in der Matthäuskirche in Löhne. Die Gemeinde gehört damit zu einem weltweiten Netzwerk – der sogenannten Nagelkreuzgemeinschaft. Pfarrer Eckhard Teismann erzählt im Radio-Interview, dass in der Ev. Kirchengemeinde Gohfeld das Versöhnungsgebet zu verschiedenen Anlässen und in verschiedenen Gottesdiensten regelmäßig gebetet wird. Außerdem sei das Nagelkreuz auch immer wieder Thema in Gemeindeveranstaltungen oder mit Konfirmanden. Denn Löhne und Coventry teilen die schrecklichen Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg. Auch Löhne wurde heftig bombardiert: Am 14. März 1945 kamen die alliierten Bomber über die Stadt. Dabei ist die alte Kirche der Kirchengemeinde Mahnen zerstört worden. Deshalb habe sich die Kirchengemeinde Mahnen 2006 überlegt, zum 60-jährigen Gedenken an dieses Ereignis das Nagelkreuz anzuschaffen, so Eckhard Teismann.

Seit November 2006 steht das Nagelkreuz nun in der Matthäuskirche und ruft zur Versöhnung auf. „Vater vergib“ – so heißt es gleich mehrfach im Gebet von Coventry, das auch in Löhne regelmäßig gebetet wird. Es endet mit den Worten: „Vergebet einer dem anderen, gleichwie Gott euch vergeben hat in Jesus Christus.“

Hier den Radiobeitrag anhören: