Seit dem 1. August sind die beiden Kirchengemeinden Veltheim und Eisbergen in Porta Westfalica pfarramtlich verbunden und haben ein hauptamtliches Team aus Pfarrer und Gemeindepädagogin. Rainer Schulz und Silvia Starke arbeiten eng zusammen und übernehmen als Team die Aufgaben in der Gemeinde. Nach 100 Tagen blicken sie auf ihren Start zurück und sprechen über ihre Ideen für beide Gemeinden.
Dass Rainer Schulz einmal in einem so genannten "Interprofessionellen Pastoralteam" arbeiten würde, hat der Pfarrer bei seinem Dienstantritt in Eisbergen 2012 nicht gedacht. Neun Jahre später ist er gemeinsam mit Gemeindepädagogin Silvia Starke für die Kirchengemeinden Eisbergen und Veltheim in einer pfarramtlichen Verbindung zuständig: "Wir sind ein Team und überlegen gemeinsam, wie wir zusammen für beide Gemeinden da sein können", erklärt der Pfarrer. In Interprofessionellen Pastoralteams arbeiten Pfarrerinnen und Pfarrer gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen anderer Berufsgruppen gleichberechtigt, um als Team bei zunehmendem Pfarrermangel bestmöglich für die Gemeindemitglieder da zu sein. Begleitet werden Rainer Schulz und Silvia Starke im Prozess von Superintendentin Dorothea Goudefroy und Synodaljugendreferentin Katrin Eckelmann. "Die Arbeit mit Silvia ist eine große Bereicherung für beide Gemeinden", ist sich Rainer Schulz sicher.
Für Silvia Starke war der Schritt ins Team die logische Konsequenz: "Ich habe jahrelang ehrenamtlich neben meinem Beruf als Erzieherin in der Gemeinde Eisbergen mitgeholfen und weil mir die Arbeit zusammen mit Rainer immer total viel Spaß gemacht hat, wollte ich mehr Verantwortung übernehmen", sagt die Gemeindepädagogin, die bereits seit dem Frühjahr 2020 in der Nachbargemeinde Holzhausen und Holtrup an der Porta in der Jugendarbeit tätig ist und deshalb über gute Verbindungen in der Region verfügt. Als Mitglied des Interprofessionellen Pastoralteams nimmt sie - im Unterschied zur Tätigkeit als Jugendreferentin - an Presbyteriumssitzungen und kirchenkreisweiten Gremien mit beratender Stimme teil. Rainer Schulz betont: "Zwar liegen Taufen, Trauungen oder Beerdigungen weiter bei mir, ansonsten arbeiten wir als Team. Das heißt: Wir beide sind bei repräsentativen Anlässen dabei und teilen uns die Aufgaben wie zum Beispiel den Konfiunterricht. Silvia bereitet die Einheiten als Gemeindepädagogin vor, wir beide sind aber bei den Unterrichtsstunden da", erklärt der Pfarrer.
Gemeinsam möchten beide frischen Wind in die Gemeinden bringen und nach der Corona-Zwangspause wieder die Gemeinschaft lebendig werden lassen. "Wir wollen Neues versuchen und neue Angebote gemeinsam entwickeln", sagt Silvia Starke. So habe es beispielsweise schon die Anfrage von jungen Erwachsenen nach einem Kreis gegeben, in dem man tiefer nachdenken, phantasieren und "philosophieren" kann über Gott, Glauben, Menschen und Welt. "Wir wollen Kirche bei Gelegenheit sein", fügt Rainer Schulz hinzu: "Nicht jeder braucht jederzeit alles. Wir wollen ein offenes Gemeindeleben gemeinsam mit Ehrenamtlichen gestalten, sodass es sich immer lohnt in die Kirchen oder die Gemeindehäuser zu kommen."