Gegenseitiges Geben und Nehmen: Schulung für ehrenamtliche Besuchsdienste startet im September

Erstellt am 05.07.2022

Wer ehrenamtlich Menschen im Krankenhaus oder der Reha, im Altenheim oder in einer Kirchengemeinde besuchen und ein Stück begleiten möchte, kann sich ab September dafür ausbilden lassen. Der Evangelische Kirchenkreis Vlotho bietet eine Basisschulung für angehende Ehrenamtliche im Besuchsdienst an.

An fünf Terminen lernen die Teilnehmenden die Grundlagen für angehende Besucherinnen und Besucher. In den Ausbildungsmodulen geht es darum, die Besuchenden zu guten Zuhörern auszubilden, die bei all ihrem Tun die Selbstwahrnehmung mit in den Blick nehmen und auf sich Acht geben. Daher sind „Besucht werden und besuchen“, „Wahrnehmen und Kommunizieren“, „Ängste, Tod und Trauer“ und „Selbstfürsorge und Spiritualität“ wichtige Themen in der Schulung.

Die Schulung richtet sich an alle Ehrenamtlichen, die gerne Besuche machen wollen. Erst gegen Ende der Module entscheiden sich die Teilnehmenden, in welchem Bereich sie tätig werden möchten.

„Wer hier zur Reha ist und keine Angehörigen oder Freunde in der Nähe hat, hat oft Gesprächsbedarf“, sagt Pfarrerin und Klinikseelsorgerin Antje Eltzner-Silaschi. „Außerdem freuen sich die Patienten über Unterstützung bei kleinen Einkäufen und Erledigungen.“ Auch in den Krankenhäusern und Kliniken sind viele Menschen über eine helfende Hand dankbar. „Und für ein offenes Ohr. Viele möchten sich etwas von der Seele reden, was die Nahestehenden vielleicht nicht aushalten oder schon zu oft gehört haben. In der Schulung wappnen wir die Ehrenamtlichen dafür, dass sie aushalten können, worüber gesprochen wird“, so Krankenhausseelsorgerin und Pfarrerin Gesina Prothmann.

Wer anderen Menschen etwas von seiner Zeit schenkt und sie ein Stück Weg begleitet, der erlebt, dass er nicht nur gibt, sondern auch sehr viel geschenkt bekommt: Viele erleben Sinnhaftigkeit und erfahren, dass die Begleitung auch ihnen selbst guttut.

Regelmäßige Schulungsreihen im Kirchenkreis

Zweimal im Jahr findet eine Schulungsreihe an wechselnden Orten im Kirchenkreis statt, in diesem Herbst jeweils abends zwischen 18 und 21 Uhr. Die Herbstschulung 2022 wird am 1.9., 15.9., 22.9. und 20.10. im Gemeindezentrum Uffeln, Harsiek 6, angeboten; ein fünftes Treffen wird am jeweiligen künftigen Einsatzort in den neuen Arbeitsbereich einführen. Als Dozenten wechseln sich die Pfarrerinnen Antje Eltzner-Silaschi (aus dem Bereich der Rehakliniken), Gesina Prothmann (HDZ-NRW), Antje Freitag (HDZ-NRW) und Elisabeth Arning (Krankenhaus Bad Oeynhausen) sowie Pfarrer Johannes Schulte (Krankenhaus Bad Oeynhausen und Auguste Viktoria Klinik) ab.

Die diesjährige Herbstschulung wird zum ersten Mal ohne die viel zu früh verstorbene Diakonin Ina Rohleder stattfinden müssen, deren Engagement und Lebensfreude unvergessen und unersetzbar bleiben. Für die Organisatoren steht jedoch fest: Die Schulungen, die Besuche und so Vieles, das sie ins Leben gerufen hatte, gehen weiter, ganz in ihrem Sinn.

Anmeldungen und weitere Informationen bei Klinikseelsorgerin Gesina Prothmann unter 05731 / 97-1118 (AB) oder per Mail (gprothmann@hdz-nrw.de). Genauere Informationen sind auch in Flyern im Kreiskirchenamt und den Kirchengemeinden sowie auf der Webseite des Kirchenkreises Vlotho (www.kirchenkreis-vlotho.de) zu finden.

Das Schulungsteam stellt sich vor: (v.l.) Pfarrerinnen Antje Eltzner-Silaschi, Gesina Prothmann, Elisabeth Arning, Antje Freitag und Pfarrer Johannes Schulte Foto: Mompour, HDZ-NRW