Literarische Tauffeier für „Hanne“: Felicitas Fuchs liest zur Buchpremiere in der Laurentiuskirche in Rehme

Erstellt am 22.01.2023

Von Sandra C. Siegemund

 

Zahlreiche erwartungsvolle Gäste waren gekommen, um die Premierenlesung von Felicitas Fuchs' neuem Roman „Hanne“ mitzuerleben. Eingeladen hatten der Rehmer Heimatverein und die Emmaus-Kirchengemeinde Bad Oeynhausen.

„Eine Buchpremiere ist wie eine Tauffeier hier in der altehrwürdigen Laurentiuskirche“, sagte Eveline Taut in ihrer Begrüßung. „Ein Heimspiel, schon cool“, sagte die aus der Kurstadt stammende Autorin und erzählte persönliche Anekdoten, die sie mit der Rehmer Kirche verbindet. „Im Buch gibt es eine Heiligabendszene, die genau hier spielt“, verriet sie.

Ein Jahrhundert Familiengeschichte in Rehme und Minden

“Hanne” ist der zweite Band einer Romantrilogie, die auf der Familiengeschichte von Felicitas Fuchs basiert. „Ich habe recherchiert, zurück bis 1904, als meine Oma Minna geboren wurde“, sagte sie. Basierend auf umfangreichen Recherchen, „die unglaublich bewegend waren“, so die Autorin, und ihrer Phantasie entstand die Romanhandlung. „Ich habe vieles verändert, um niemandem zu schaden, aber die Geschichte ist wahr. Es hat fast 40 Jahre gedauert, bis ich den Mut hatte, diese Geschichte zu erzählen“, sagte sie. Die Familiengeschichte spielt über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren, ein „ziemlich großer Stoff, den habe ich mir anfangs noch gar nicht zugetraut“.

Mittlerweile hat die aus Bad Oeynhausen stammende Autorin 22 Bücher veröffentlicht, anfangs ohne Verlag. „Das war toll, aber ich kam auch an meine Grenzen und hatte viele Nebenjobs. Man müsste jeden Monat 2.000 Bücher verkaufen, um davon leben zu können. Dann stünde man immer auf Platz 1 der Bestsellerliste“, sagte sie und erläuterte: „Ich lebe nicht nur vom Buchverkauf, sondern auch von Lesungen.“ Geboren wurde sie als Peggy Wehmeier, bekannt ist sie als Carla Berling. „Der Autorenname ist wie ein Markenname für ein Genre. Deshalb hat der Verlag auf einem neuen Namen bestanden. Fuchs ist der Geburtsname meiner Oma, Felicitas mein dritter Vorname“, erklärte sie ihr Pseudonym.

Eine Lesung mit Herz, Humor und Schmalzbrot

So bodenständig, humorvoll und sympathisch wie die Autorin ist auch ihr Schreibstil. Die Zuhörer reisten mit ihr nach Minden, mitten hinein in die 1950er Jahre, und hörten spannende Ausschnitte aus dem Leben von Minna und ihrer Tochter Hanne. In der Pause der Lesung konnten die Besucher ihre Exemplare signieren lassen und sich mit süßem Punsch und deftigen Schmalzbroten stärken.

Auch im dritten Band, der im Sommer erscheinen wird, bleibt es spannend. „1984 hat ein Ereignis mein Leben für immer verändert. 2017 kam Minnas Geheimnis durch Zufall raus. Mein Leben flog zum zweiten Mal aus den Fugen“, so die Autorin. Sie fragte sich, warum die Beteiligten vor vielen Jahren so und nicht anders gehandelt haben. „Erst nachdem ich das alles verstanden hatte, konnte ich verzeihen und meinen Frieden damit schließen. Für alle, die meinen, diese Familiengeschichte ginge sie etwas an, habe ich diese Trilogie geschrieben“, sagte Felicitas Fuchs.

Der Roman „Hanne. Die Leute gucken schon“ von Felicitas Fuchs ist im Heyne-Verlag erschienen und ab sofort im Buchhandel erhältlich.

Ein Heimspiel für die erfolgreiche Autorin: Felicitas Fuchs liest in der Laurentiuskirche in Rehme

Eveline Taut vom Heimatverein Rehme und Gemeindepädagogin Ingrid Wilmsmeier begrüßen die Autorin