Ein JazzBach für St. Stephan: Jazztrio Kordes - Tetzlaff - Godejohann am 30. Oktober in Vlotho

“Von Bach bis zum New Orleans Jazz dauert es nicht lange”, erklärte Jazzkönner und -kenner Helge Schneider die Ursprünge des Jazz, “besonders wenn man bedenkt, dass wir vorher ein paar Millionen Jahre verloren hatten.” Das Jazztrio KTG mit Olaf Kordes am Piano, Wolfgang Tetzlaff am Kontrabass und Karl Godejohann am Schlagzeug hat daher keine Zeit mehr zu verlieren und bringt am 30. Oktober ab 19 Uhr die Kirche St. Stephan in Vlotho in Fahrt. Mit Witz und Virtuosität entführen sie ihr Publikum in unerwartete Regionen.

Ihr Programm für den Abend liest sich wie ein surrealer Abenteuerroman: Da segelt Johann Sebastian Bach mit dem “Maharaja der Tasten” Oscar Peterson musizierend den nahenden Stromschnellen entgegen. Die Narcos zelebrieren ihren Ruhestand an der Weser, und ein ehemaliger Adeliger lässt es im Urlaub richtig rocken. Hinter diesen überraschenden Bildern verstecken sich die Stücke des Abends: So verschwimmt das berühmte erste Präludium des Wohltemperierten Klaviers, beliebte Modelliermasse für Musiker von Charles Gounod bis Bobby McFerrin, hier in Oscar Petersons “You look good to me”. Olaf Kordes hat dieses und weitere Stücke des Abends arrangiert, lässt seiner Kreativität freien Lauf und akzeptiert keine Genregrenzen: Da tritt neben eine aufgebohrte Variation auf Bachs Präludium G-Dur (BWV 860) die Titelmusik der Netflix-Serie Narcos, und immer wieder kommen Jacques Loussiers Bach-Arrangements aus seiner wegweisenden “Play Bach”-Reihe dazwischen.

Man sieht: Kordes, Tetzlaff und Godejohann nehmen nicht sich selbst und nicht die Erwartungen und Regeln der Kulturszene, sondern nur ihre Musik ernst. Das aus Ostwestfalen stammende Trio reüssiert seit 2006 mit seinen grenzüberschreitenden Konzerten auf großen und kleinen Bühnen von Bottrop bis Basel und Vilshofen bis Vlotho.