Segel setzen und Leinen los: Nele Söffker hat ein erlebnisreiches Diakonisches Jahr hinter sich

Erstellt am 20.07.2022

Ein Großteil des Neuen Testaments findet auf, am und um den See Genezareth herum statt. Es werden Stürme gestillt, Verbindungen mit anderen Gemeinden geknüpft und Fische und so manch neuer Jünger eingebracht. Fast klingt es wie die Blaupause für das Diakonische Jahr, das Nele Söffker im August beim Evangelischen Jugendreferat im Kirchenkreis Vlotho abschließt.

Im Diakonischen Jahr, dem Freiwilligen Sozialen Jahr in den Einrichtungen der Evangelischen Kirche von Westfalen, können junge Erwachsene neue Perspektiven aufs Leben und verschiedenste Arbeitsfelder entdecken. Sozialversicherungspflichtig eingestellt, mit einem guten Taschengeld vergütet, und mit 25 Bildungstagen und intensiver Begleitung durch fest zugewiesene Mentoren gut strukturiert sind die zwölf Monate eine Gelegenheit, an den Erfahrungen zu wachsen, sich beruflich zu orientieren und persönlich weiterzuentwickeln - so wie es Nele Söffker aus Vlotho gemacht hat: “Ich kann es uneingeschränkt empfehlen.”

Vom Jugendtreff Fo(u)r C aufs IJsselmeer

Nele Söffker hatte sich für ein Diakonisches Jahr beim Fo(u)r C - Jugendtreff Nord in Bad Oeynhausen-Volmerdingsen entschieden. Die Selbständigkeit und Freiheit, die ihr in der Arbeit beim Jugendtreff ermöglicht wurden, waren sicher mitentscheidend, aber auch einfach der Spaß an der Jugendarbeit. Sie organisierte Aktionstage wie das beliebte Escape-Room-Event und kümmerte sich selbständig, aber immer mit genügend Unterstützung und Anleitung, um die Abläufe im Jugendtreff.

“Aber das Beste war die Segelwoche,” gibt Nele Söffker zu: Die Seminartage, die ein fester Bestandteil der bewusst als Bildungsjahr gedachten Dienstzeit sind, waren für sie ein Highlight. In einer starken Gemeinschaft konnte sie viel über verschiedenste Themen wie Konfliktmanagement, Selbstwirksamkeit oder eben Segeln lernen. Da Nele bereits passionierte Hobbyseglerin war, stand die Teilnahme an der Fahrt aufs IJsselmeer für sie fest. Zusammen mit ihren Mitseglern konnte sie echte Zusammenarbeit erleben, Andachten feiern und diesen besonderen Lebensabschnitt genießen.

Spaß und Sinn: Ein Diakonisches Jahr voller Vielfalt

Die Einbindung in die Bildungsangebote und die Arbeit der Ev. Kirche von Westfalen stellt den kirchlichen Charakter des Diakonisches Jahres heraus, obwohl aktiv gelebter Glaube keine Vorbedingung für den Freiwilligendienst ist. Doch werden sich viele junge Erwachsene nur über ihre Einbindung in das kirchliche Leben der Möglichkeit eines Diakonisches Jahres bewusst; schade, wie Nele findet, da gerade das Diakonische Jahr so viele spannende Perspektiven und Tätigkeitsfelder bietet. Sie selbst wurde auch über die Konficamps und Jugendangebote des Ev. Kirchenkreises Vlotho auf die Möglichkeiten aufmerksam.

Das Diakonische Jahr bietet durch diese Vielfalt der Einsatzgebiete ausreichend Gelegenheit, sich beruflich zu orientieren, doch war die Entscheidung für Nele und ihre Mit-Freiwilligendienstler keine Verlegenheitslösung oder kaltes Kalkül. Sie alle hatten sich bewusst für den Freiwilligendienst entschieden, da sie eine sinnvolle und sinnstiftende Tätigkeit vor ihrem nächsten Lebensschritt suchten. “Eine Freundin macht bei einem Klimaprojekt ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Oder es geht zur Diakonie. Aber ganz ehrlich: Beim Jugendreferat ist es am Schönsten - denke ich zumindest.”

Für Nele Söffker endet das Diakonische Jahr bald. Sie verlässt das Ev. Jugendreferat am 31. August. Ihr nächster Heimathafen: Ein Lehramtsstudium an der Universität Bielefeld.

Schaut mit zwei lachenden Augen auf ein erlebnisreiches Jahr zurück: Nele Söffker aus Vlotho