Der Dalli-Dalli-Star als Kind: Lesung über die Erinnerungen Hans Rosenthals am 3. Mai in Hausberge

Erstellt am 30.04.2024

Am Freitag, den 3. Mai, beginnt um 19:30 Uhr im Gemeindehaus Hausberge der Ev. Kirchengemeinde Porta Westfalica-Süd der vierte und letzte Teil der Lesereihe „Meine Kindheit“. Frank Meier-Barthel, Bildungsreferent bei der Ev. Erwachsenenbildung, liest Passagen aus den beeindruckenden Lebenserinnerungen des Showmasters Hans Rosenthal vor und setzt sie in kurzen, prägnanten Kommentaren in ihren biographischen und geschichtlichen Zusammenhang.

Rosenthal wurde 1925 in eine jüdische Berliner Familie geboren und erlebte als Kind den Machtantritt der Nationalsozialisten. Die Ausgrenzungen und das Berufsverbot für seinen Vater verstand er erst allmählich. Als die Deportationswellen einsetzten, entging er ihnen mehrmals durch bloße Zufälle. Schließlich versteckte er sich in einer Berliner Schrebergartenkolonie. Vor allem drei Frauen, die ihn zuvor gar nicht kannten, standen ihm bei. Später schrieb er über sie: „Wenn ich heute auf mein Leben zurückblicke, so waren es diese drei Frauen – Frau Jauch, Frau Schönebeck und Frau Harndt – deren Hilfe es mir bis heute möglich gemacht hat, nach dieser für uns jüdische Menschen so furchtbaren Zeit unbefangen in Deutschland zu leben.“

Zeitlebens sprach er von „jüdischen Menschen“, da er das Wort „Juden“ als Kind nur als Schimpfwort kennengelernt hatte. Dennoch lebte er seine Religion selbstbewusst und engagierte sich nach dem Dritten Reich in der Berliner Synagogen-Gemeinde und im Zentralrat der Juden in Deutschland. 1980 veröffentlichte er seine überaus packend und anschaulich geschriebenen Lebenserinnerungen, aus denen Frank Meier-Barthel vorlesen wird. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Porta Westfalica-Süd und der Ev. Erwachsenenbildung. Der Eintritt ist frei.

Hans Rosenthal mit seinem Bruder Gert, der 1942 von Nationalsozialisten ermordet wurde (Foto: Privatsammlung Hans Rosenthal)