Virtuose Klangwelten für Oboe und Orgel: Concert Royal spielte Abendmusik zum Ewigkeitssonntag in St. Stephan

Erstellt am 22.11.2021

von Sandra C. Siegemund

Das Kölner Duo "Concert Royal" mit Karla Schröter an der Barockoboe und Organist Willi Kronenberg musizierte am Ewigkeitssonntag in der Vlothoer Kirche St. Stephan. Die Künstler spielten Werke aus dem empfindsamen vorklassischen Stil zwischen Barock und Klassik und begeisterten die Zuhörer mit ihrer klangvollen Virtuosität.

Sie musizierten Werke von Johann Ludwig Krebs, Johann Wilhelm Hertel und Carl Philipp Emanuel Bach und anderen Komponisten. Auch Praeludium, und Fuge G-Dur von Johann Sebastian Bach erklangen. „Bach ist die Grundlage. Die Stücke aus der Schüler- und Enkelgeneration Johann Sebastian Bachs sind nicht alle so bekannt, aber trotzdem sehr reizvoll. Wir spielen nur Sachen, die original so komponiert wurden, keine Bearbeitungen“, sagte Willi Kronenberg.

Im 18. Jahrhundert entwickelte sich in der Kirchenmusik mit Werken für Orgel und ein Blasinstrument eine spezielle Gattung des instrumentalen Zusammenspiels. „Hauptsächlich wurden Choralvorspiele für den Gottesdienstgebrauch komponiert, darunter auch einiges Material für Orgel und Oboe. Auch Johann Ludwig Krebs hat einige Quartette komponiert. Darin übernimmt die Oboe den Cantus Firmus und bläst die Choralmelodie. Die Orgel spielt drei virtuose Stimmen. Alle vier Stimmen sind gleichwertig. Die Oboe soll klingen wie ein Register in der Orgel“, erläuterte Willi Kronenberg.

Zentrum dieser Gattung waren das Fürstentum Sachsen und Thüringen. „Der Fürst hatte einen privaten Konzertraum, in dem eine Kammerorgel stand. Johann Wilhelm Hertel hat für ihn drei Partiten komponiert, darunter die Partita d-Moll, die wir heute gespielt haben“, so der Künstler. Die beiden Musiker waren begeistert von der Kirche: „St. Stephan hat eine schöne Akustik. Die Musik ist sehr transparent zu hören, das hat man nicht immer. Und auf der Steinmann-Orgel hier kann man sehr farbig registrieren“, lobte der Musiker.

Freuen sich über den Applaus nach dem Konzert: Karla Schröter und Willi Kronenberg.

Klangwelten von der Empore in St. Stephan: Karla Schröter an der Barockoboe.