Von Herzblutrot bis Himmelblau: Bunte Themen beim Frauentag „Farben des Lebens“ in Dehme

Erstellt am 10.05.2023

von Sandra C. Siegemund

Workshops zu interessanten Themen erwarteten die Teilnehmerinnen des Frauentags in Dehme. Zu dem bunten Tag unter dem Motto „Farben des Lebens“ hatte der Synodale Frauenausschuss im Kirchenkreis Vlotho eingeladen.

Nach einem gemeinsamen Auftakt mit Bibelarbeit zum Aspekt „Aufstehen für Gerechtigkeit“ startete der erste Themenblock. In „Himmelblau“ diskutierten die Teilnehmerinnen anhand zahlreicher Kunstpostkarten über die himmlische Farbe in der Kunst. „Wir sind wunderbar ins Gespräch gekommen und könnten noch drei Tage weitermachen. Von der Zusammensetzung der himmelblauen Wundertüte sind wir fasziniert und uns darüber einig, dass Blau eine wichtige Farbe ist. Sie drückt Sehnsucht nach Frieden und Verständigung aus“, sagte Bettina Willimczik, die die Arbeitsgruppe leitete.

Auf den Punkt brachte Michaela Gerlach in „Tiefviolett“ Informationen über Patientenverfügung, Vollmachten und palliative Angebote. „Dies hat zum Nachdenken angeregt, obwohl man nicht daran denken mag, wenn es einem im Leben gut geht“, sagte eine der Teilnehmerinnen.

Zum Frühling passte „Kräftiggrün“, die Farbe des Wachsens bei Hildegard von Bingen, in den Gärten und im Leben. „Wir haben gestaunt, wie prägend und aktuell Hildegard von Bingen, die in Jahr 1179 geboren wurde, heute noch ist. Damals gab es in einem kleinen Zeitfenster Freiheit auch für Frauen“, sagte Pfarrerin Katja Jochum. Grünkraft ist in allem zu finden. Sie begeistert und rührt an. Nicht nur in Garten und Natur, auch in der Verbindung zwischen Seele und Körper lässt sich ihre immense Wirkkraft spüren. „Was im November braun ist, wird im Frühling wieder grün. Dieser Gedanke trägt durch den Winter“, so eine Teilnehmerin.

In der Mittagspause stärkten sich die Anwesenden mit einem reichhaltigen Buffet, zu dem jede etwas beigetragen hatte. Dabei blieb auch Zeit zum angeregten Austausch. Anschließend erzählte Katharina Birjukow das chinesische Märchen von Madame Süßstich. Mit ausdrucksstarker Mimik und Gestik ließ sie in „Herzblutrot“ ihre Zuhörerinnen mit der Seidenstickerin mitfiebern, die vom chinesischen Kaiser ins Verlies gesperrt und nur durch scheinbar unmögliche Aufgaben ihre Freiheit zurückgewinnen konnte. Begeistert applaudierten alle nach dem leidenschaftlichen Vortrag. „Sie hat nicht nur ihr Können, sondern auch ihr Herzblut hineingestickt, und so die Macht des Kaisers gebrochen“, sagte die Erzählerin. Mit einer gemeinsamen Abschlussrunde und Segen endete der Frauentag, der großen Anklang bei den Teilnehmerinnen fand.

Bunt ging es her beim Synodalen Frauentag, nicht nur beim Themenblock “Himmelblau”