Das größte Geschenk: Adventsfeier des Besuchsdienstes der Ev. Klinikseelsorge im Kirchenkreis Vlotho

Erstellt am 13.12.2022

Noch mitten im Arbeitsleben stehend oder schon seit drei Jahrzehnten im (Un-) Ruhestand. Den Abschluss der Basisschulung frisch in der Tasche oder bereits 40 Jahre Erfahrung in der Praxis angesammelt: Die zahlreichen Gäste bei der Adventsfeier des Besuchsdienstes der Evangelischen Klinikseelsorge in der Martin-Luther-Kirche auf der Lohe waren eine bunt gemischte Truppe. Was sie eint, war das Geschenk, das sie ihren Mitmenschen in den Kur- und Krankenhäusern des Kirchenkreises machen: Zeit.

Die Adventsfeier war für viele der Besuchsdienstler das erste Zusammentreffen mit ihren Kollegen und Kolleginnen nach langer Zeit. Von Sängerin Nicole Bühler-Braun und Dr. Rebekka Sikner am Klavier virtuos begleitet, hatten die Pfarrerinnen der Evangelischen Klinikseelsorge eine Adventsfeier gestaltet, bei der es sich, der Jahreszeit entsprechend, ganz ums Schenken drehte. Denn das ist der Kern des Besuchsdienstes: Die Bereitschaft, anderen Menschen Zeit zu schenken. Und Zeit sei der kostbarste Besitz, den man jedoch nicht zur Bank bringen kann, wie Christel Sander, Pflegedienstleitung in der Klinik Am Rosengarten, in ihrem Grußwort in Anspielung an Michael Endes Klassiker “Momo” den Ehrenamtlichen zurief.

Aus den “Grünen Damen” der Anfangszeit ist ein modernes und engagiertes Team Ehrenamtlicher geworden. Nicht nur hat der Kittel jetzt eine andere Farbe; der Besuchsdienst hat sich auch über die Jahre weiterentwickelt und professionalisiert, ohne seinen Ursprungsgedanken zu verlieren. Noch immer steht das Da-Sein für den Mitmenschen und der Dienstgedanke, nicht zuletzt mit der Selbstverpflichtung auf feste Schichten in den verschiedenen Einrichtungen und Gruppen, im Mittelpunkt. Dies fördert auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das in den emotionalen Momenten bei den Ehrungen spürbar wurde.

Dank und Ehrungen für Jahrzehnte der Mitarbeit

So wurden unter den vielen Ehrenamtlichen, die bei der Adventsfeier geehrt, verabschiedet oder willkommen geheißen wurden, auch zwei Gruppenleiterinnen aus ihren Aufgaben entlassen. 16 Jahre hatte Andrea Jacoby Strate im Herz- und Diabeteszentrum mit ihrem Dienst Patienten geholfen, ihre Zeit in der Klinik selbstbestimmt zu gestalten, wie Pflegedirektor Christian Siegling in seinem Dankeswort betonte. Ihre Aufgaben gehen nun an den neuen Gruppenleiter Karl Wilhelm Schröder. Auf noch zwei Jahre mehr kann Ingeborg Weyer zurückblicken, die nach 18 Jahren am Krankenhaus ihre Gruppe in die erfahrenen Hände von Erika Witte und Doris Wellmann übergibt. “Beide haben ihre Gruppen mit großem Engagement und viel Herz zusammengehalten, und immer ein offenes Ohr für die Belange ihrer Kolleginnen gehabt”, sagte Pfarrerin Elisabeth Arning, doch sind beide nur zwei Einzelbeispiele für die vielen engagierten Ehrenamtlichen. Den Wert des Besuchsdienst betonte auch Matthias Oberländer, kommissarischer Pflegedirektor am Krankenhaus Bad Oeynhausen: Gerade in der Coronazeit war die Unterstützung durch die Ehrenamtlichen nicht nur für die Patienten, sondern gerade auch für die Pflegekräfte unerlässlich.

Einrichtung um Einrichtung wurden die anwesenden Ehrenamtlichen für ihren Einsatz geehrt, bevor es nach einem gemeinsamen “Tochter Zion” weiter ins Gemeindehaus ging, wo die Besuchsdienstler und Pfarrerinnen der Kur- und Klinikseelsorge eine Gelegenheit hatten, über Kaffee und Kuchen zu plaudern und bei dieser ersten gemeinsamen Zusammenkunft nach langer Zeit wieder Neuigkeiten und Geschichten auszutauschen.

Viel Anerkennung für Jahre der Mitarbeit erhielten die zahlreich erschienenen Besuchsdienstler

Gruppe um Gruppe wurden die Ehrenamtlichen in den verschiedenen Einrichtungen geehrt

Andrea Jacoby Strate und Christian Siegling, Pflegedirektor des HDZ