Goldene Zeitreise im Kindergarten: Evangelischer Kindergarten Holtrup feiert 50. Geburtstag

Erstellt am 01.07.2023

Schon die kleine Holtruper Kirche war mit 133 Besuchern sehr gut gefüllt, und auch nach dem Gottesdienst strömten immer noch weitere junge Familien und Besucher aller Altersklassen zum Kindergarten an der Twellsiekstraße. Denn die bei Groß und Klein beliebte Institution hat etwas Besonderes mit der Stadt Porta Westfalica gemein: In diesem Jahr feiern beide ihren 50. Geburtstag. Grund genug für ein großes Familienfest in und um den Kindergarten.

Zu diesem besonderen Jahrestag hatte das Team um Irina Fink ein großes Aufgebot vorbereitet. Neben Grillstand, Getränken und Kuchenverkauf warteten viele Aktionen mit Spiel und Spaß auf die jüngeren Besucher, während Eltern und Großeltern in der Turnhalle in Erinnerungen schwelgen konnten. Neben zum Jubiläum passender goldener Dekoration gab es Zeitungsausschnitte, eine Diashow und, für viele Ehemalige besonders verlockend, Jahrgangsbilder aus fast allen Jahren seit 1973. „Weißt Du noch?“, rief es durch den Raum, und: „Erkennst Du den hier?“ Viele der Besucher kamen bereits in generationsübergreifenden Gruppen, wie auch Mario Schröder, der selbst hier in den Kindergarten ging - „Nur mein Jahrgang scheint bei den Bildern zu fehlen“, musste er feststellen - mit seiner Firma Siekmeier Tiefbau die Neugestaltung des Außenbereichs unterstützt hat und jetzt einen seiner Neffen zum Jubiläumsfest begleitete.

Wiedersehen nach Jahrzehnten

Ein Wiedersehen der besonderen Art war es auch für Inge Noll, Erzieherin der ersten Stunde. Als Holtruperin und zeitweise ehrenamtliche „Leih-Oma“ hat sie zwar auch nach dem Ende ihrer 31 Jahre als Erzieherin den Kontakt mit Kindern und mit ihrem ehemaligen Arbeitsort am Twellsiek gehalten, aber zur Feier hatte sie die seltene Gelegenheit, viele ihrer ehemaligen Schützlinge und Kollegen wiederzusehen, darunter auch die erste Leitung Christel Kölling. Zusammen mit deren Nachfolgerin Irina Fink ging es auf eine kleine Zeitreise durch die Jahrzehnte.

Viel hat sich geändert seit dem Sommer 1973, als der ehemals Holtruper Bürgermeister und dann erster Stellvertretender Bürgermeister der neuen Stadt Porta Westfalica die Schlüssel zum Kindergarten an Pfarrer Reinhold Henkel übergab. Die Kirchengemeinde Holtrup-Uffeln wurde erst Holzhausen und Holtrup an der Porta und nun zur neuen Gemeinde Porta Westfalica-Süd. Auch der Kindergarten wechselte den Träger und ging von der Kirchengemeinde zum Verband der Kindertageseinrichtungen im Ev. Kirchenkreis Vlotho über.

Der Kindergarten und das Dorf

Nicht weniger hat sich vor Ort verändert, auch wenn der Kindergarten an seinem angestammten Platz geblieben ist. „Wir hatten anfangs nur zwei Gruppenräume, und das Büro war in der Küche. Wenn wir mit den Kindern turnen wollten, mussten wir alles rausräumen“, erinnerte sich Inge Noll. Innen und außen wurde seitdem viel umgestaltet, besonders im weitläufigen Außengelände mit Blick über Buhn und Vennebecker Bruch. Neue pädagogische Konzepte wurden eingeführt und mit Generationen von Kindern wurde gelernt, gesungen, Andachten gefeiert und gespielt. Nur eines hat sich nicht verändert, meint Inge Noll im Gespräch mit Irina Fink: „Der Kindergarten ist mitten drin in Holtrup. Wir haben damals auch dafür gesorgt, dass wir offen waren, immer mit den Menschen hier im Ort zusammen eine Gemeinschaft waren, und das macht Irina jetzt auch ganz toll.“

Siegfried Linder, Vorsitzender des Bezirksausschusses, überbrachte nicht zuletzt daher im Namen der Bürgermeisterin die Glückwünsche der Stadt zum runden Geburtstag. Bereits im letzten Jahr hatte der Bezirksausschuss die Anschaffung neuer Spielgeräte mit 1500€ unterstützt, ein Zeichen der Anerkennung für fünfzig gelungene Jahre im Süden Portas.

Viel Besuch zur Feier des Tages: Pfarrer Torsten Willimczik, Siegfried Linder, Vorsitzender des Bezirksausschusses, Tanja Moßwinkel, Geschäftsführerin des Kitaverbands im Kirchenkreis Vlotho, und Irina Fink, Leiterin des Kindergartens

Ein Ständchen zum goldenen Geburtstag

Fachkolleginnen aus zwei Generationen: Inge Noll und Irina Fink