Kraftvoll schallte die Melodie von „Lobe den Herren“ über den Platz. Mit Chorälen und Volksliedern erfreute ein Quintett des Posaunenchores der Altstadtgemeinde die Bewohner in der Seniorenresidenz Weserstraße. An den Fenstern und auf den Balkonen sah man lächelnde Gesichter, die sich über den musikalischen Gruß sichtlich freuten. Auch Liedwünsche wie 'Ännchen von Tharau' wurden gern erfüllt.
„Schön, dass die Bläser jetzt endlich kommen durften. Unsere Bewohner sind seit zwei Monaten nicht mehr vor die Tür gekommen und freuen sich sehr über die Klänge“, sagte Einrichtungsleiterin Sandra Landwehr. „Wir sind hier wie eine kleine Familie. Trotz allem haben wir versucht, uns unseren Humor nicht nehmen zu lassen, ein Stück Normalität zu behalten und das Beste aus der Situation zu machen. So haben wir für die Angehörigen Osterkarten gebastelt und verschickt. Persönliche Post ist heute ja etwas Besonderes“, berichtete sie aus dem Alltag der vergangenen Wochen. Den Termin für das Ständchen hatte Bernd Niggl vom sozialen Dienst der Einrichtung koordiniert. „Wir freuen uns, dass jetzt wieder die ersten Besucher kommen dürfen. Bald wird es auch wieder Gottesdienste mit Diakonin Ina Rohleder geben“, so Landwehr weiter.
Die Diakonin hatte sich wie auch Superintendent Andreas Huneke für die Vermittlung der Ständchen an den Senioreneinrichtungen im Kirchenkreis Vlotho eingesetzt. „Wir freuen uns, dass wir die Genehmigung vom Ordnungsamt bekommen haben“, sagte Kreiskantor József Opicz, der den Bläserchor der Altstadtgemeinde leitet. Auch die Musizierenden hatten sichtlich Freude an der Aktion. „Mir hat es gut gefallen, weil sich die Leute so gefreut haben“, sagte Bläser Frederik Huß nach dem Ständchen.
Auch Musiker anderer Posaunenchöre im Kirchenkreis Vlotho machen sich auf den Weg zu Seniorenheimen, um mit Bläserklängen Distanzen zu überwinden und Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.