Beeindruckendes Klangerlebnis

Erstellt am 14.10.2019

Auferstehungskirche am Kurpark: Modernes Oratorium begeistert die Zuhörer / Chor „Rehmissimo“ beteiligt

SCS/Bad Oeynhausen. Klanggewaltig brachten Chor und Instrumentalisten das Oratorium „Jesaja – Der lange Weg in die Freiheit“ aus der Geschichte des Volkes Israel zur Aufführung. Unter der Leitung des Komponisten Hartmut Naumann erzählten sie in der gut besuchten Auferstehungskirche am Kurpark musikalisch die biblische Geschichte, wie das Volk Israel aus der babylonischen Gefangenschaft befreit wurde.

 

Mit eindrücklichen Melodien aus Pop, Rock und Gospel und in moderner Sprache erzählten die Mitwirkenden die Nuancen der einzigartigen Befreiungsgeschichte. Das von Hartmut Naumann komponierte und getextete Oratorium brachte den geistlichen Inhalt zeitgemäß auf die Bühne. Drei Chöre aus ganz Westfalen hatten das Werk gemeinsam einstudiert, der Hochschulchor der evangelischen Pop-Akademie Witten, der Kirchenchor St. Victor Herringen Hamm und der Rehmer Chor Rehmissimo. So sorgten mehr als 60 Sängerinnen und Sänger für stimmgewaltige Momente. Auch für die Altistin Henrieke Kuhn, die die Erzählerin sang und sprach, war das Konzert ein Heimspiel. Sie stammt aus der Kurstadt. Die Titelrolle des Jesaja hatte der Tenor Philipp Holmer übernommen. Beide Solisten begeisterten mit ausdrucksstarken Stimmen. Gemeinsam mit Chor und Band sorgten sie für ruhige Gänsehautmomente und für mitreißenden Schwung.

 

„Das Thema Flucht und Vertreibung hat die Menschheit schon immer bewegt. Mächtige kämpften ohne Rücksicht auf Verluste um die Weltherrschaft“, sagte Superintendent Andreas Huneke in seiner Begrüßung. „Der israelitische König war damals vor den außenpolitischen Machenschaften in Ägypten und Babylon gewarnt worden, wollte aber mitspielen und verlor alles. Jerusalem wurde zerstört, die Oberschicht nach Babylon entführt. Dort lebte das Volk viele Jahre in Unfreiheit, hin und her gerissen zwischen Anpassung, Resignation und Hoffnung, bis der Prophet Jesaja Rettung aus der Gefangenschaft verhieß“, führte er in das Thema des modernen Oratoriums ein, dessen Thema bis heute brandaktuell ist.

 

„Wo bist du, unser Gott?“ sang der Chor anfangs verzweifelt. Zuerst flüsternd, dann immer kraftvoller fragten die Sänger: „Wer ist dieser Jesaja?“. „Habt Vertrauen“, forderte Philipp Holmer als Jesaja das Volk auf. Insgesamt drei Aufführungen des 2015 uraufgeführten Werkes musizierten die Mitwirkenden an diesem Wochenende, in Hamm, Bad Oeynhausen und Duisburg. Die Zuhörer in der Kurstadt ließen sich von der faszinierenden Klanggewalt mitreißen und sparten nicht mit anerkennendem Applaus.

Mitreißend: Mit großem Chor, zwei Solisten und Band sorgte das moderne Oratorium „Jesaja“ in der Auferstehungskirche am Kurpark für Gänsehautmomente.