Feuerwerk der Tonmalerei

Erstellt am 03.04.2019

Auferstehungskirche: Jazzchor Minden gab schwungvolles Jubiläumsgastspiel

Einen „klangvollen Abend“ hatte Chorleiter Pit Witt versprochen, und die Konzertbesucher ließen sich vom Jazzchor Minden in die faszinierende Welt der Musik mitnehmen. Unter dem Motto „Once upon a dream“ gaben die 42 Sängerinnen und Sänger mit leisen Tönen und schwungvollen Rhythmen ein Gastspiel in der Auferstehungskirche am Kurpark.

Erwartungsvoll lauschten die Zuhörer im gut besuchten Kirchraum, als in den Männerstimmen die ersten zarten Töne und Harmonien erklangen. „Wir freuen uns riesig, dass so viele Besucher zu unserem Konzert gekommen sind, und haben einen bunten Strauß von Melodien mitgebracht. Sie sind sehr unterschiedlich. Manche sind nicht nur harmonisch eine Herausforderung. Wir hoffen, dass sie sich auf jedes der Lieder einlassen können“, sagte Pit Witt, der die Sänger auch am Flügel begleitete. Einige Stücke wurden a capella angestimmt. Mit einer feinen Mischung aus Jazz, Musical, Soul, Pop und Rock, vielseitig arrangiert und mit sichtlicher Freude gesungen, begeisterte die „musikalische Lebensgemeinschaft“, wie sich die Chorsänger auch nennen, ihr Publikum. Einige Songs luden zum Mitswippen ein, andere wiederum zum Innehalten.

Mit „Thru the ages“, an einen mittelalterlichen Minnegesang angelehnt, eröffnete der Jazzchor das Konzert. „Spüren Sie die Kraft der Minne“, forderte Pit Witt die Zuhörer auf. Nordische Klänge voller Sehnsucht ertönten beim skandinavischen „Waiting for a boat“. Gefühlvoll ließen „Not while I'm around“ aus Steven Sondheims Horrormusical „Sweeney Todd“ und der Titelsong des Abends „Once upon a dream“ das Publikum träumen. Für ausgelassene Stimmung sorgte das schwungvolle Set mit den populären Stücken „Bohemian Rhapsody“, „Ride like the wind“ und „Don't you worry about a thing“.

„Stimmen Sie gerne mit ein“, rief Pit Witt ins Publikum, als der Chor eine Sängerin mit einem Geburtstagsständchen überraschte. Für swingende Überraschungseffekte sorgte das „kulinarische Set“, so Pit Witt, mit „Stoned Soul Picnic“ von 5th Dimension, „Chili Con Carne“ von der Real Group und „My favourite things“ aus dem Musical „The sound of music“. „Zu unseren Lieblingsdingen gehören auch leise fallende Schneeflocken, und darum lassen wir es gleich kräftig schneien“, kündigte Pit Witt ein schwungvolles Arrangement zu „Let it snow“ erinnerte an kalte Wintertage an.

Beim Finale überraschte der Jazzchor Minden, der 1989 nach einem Workshop für Chorgesang an der Mindener Musikschule entstand und in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert, noch einmal mit ungewöhnlichen, bewegenden Klängen, unter anderem dem afrikanischen Vaterunser „Baba yetu“. Nach knapp zwei Stunden voller Musik verabschiedeten sich die Gäste mit einer Zugabe vom begeistert applaudierenden Bad Oeynhausener Publikum.

Vielstimmig: Der Jazzchor Minden unter der Leitung von Pit Witt begeisterte beim Gastspiel in der Auferstehungskirche an Kurpark.