Ökumenische Pilgerreise durch die City

Erstellt am 22.05.2018

„Nacht der offenen Kirchen“ in vier Innenstadtgemeinden

Zahlreiche Menschen machten sich am abendlichen Pfingstsonntag auf den Weg durch die Innenstadt, meist zu Fuß, manche mit Rad, Rollstuhl oder Kinderwagen. Der Arbeitskreis christlicher Kirchen (ACK), zu dem die evangelischen Gemeinden Altstadt und Wichern, die katholische Gemeinde St. Peter und Paul und die evangelisch-freikirchliche Gemeinde gehören, hatte zu einer ökumenischen Pilgerreise anlässlich der „Nacht der offenen Kirchen“ eingeladen. In den vier Gotteshäusern erwartete die Besucher ein abwechslungsreiches Programm zum Thema „Lebensgut Wasser“.

 

Gestartet wurde in diesem Jahr in der katholische Kirche St. Peter und Paul am Westkorso. Gemeindemitglieder berichteten dort über das auch „Wasser des Segens“ genannte Weihwasser. Sie erzählten von historischen Ritualen, wie dem in der Nacht vor Ostern geschöpften Osterwasser, und berichteten von der besonderen Bedeutung des Weihwassers früher und heute.

 

Anschließend begaben sich die Besucher zur Christuskirche, wo das „Wasser des Lebens“, die Taufe, im Mittelpunkt stand. Die Gäste erfuhren, dass die eigene freie Entscheidung zur Taufe eine Besonderheit der Baptisten ist. Außerdem nutzten viele Gäste die Gelegenheit, einen Blick auf das Taufbecken zu werfen, in dem die Täuflinge einmal komplett untertauchen.

 

In der Auferstehungskirche am Kurpark rückte die „Lebensquelle Wasser“ mit „Sole und Solo“ in den Fokus. Den musikalischen Solopart am Saxophon übernahm Klaus Spitczok von Brisinski. Stadtführer Christian Barnbeck informierte über die Entstehung der Solequellen und die Anfänge des Kurbades. „Ohne den Oeynhausensprudel gäbe es weder die Stadt noch diese Gemeinde“, sagte er. Auch aktuelle lokalpolitische Themen, die die Zukunft der Kurstadt betreffen, sprach er an. „Derzeit scheint es, als würde der Lebensquell der Stadt allmählich versiegen. Wasser ist nicht nur ein Geschenk, sondern auch eine Aufgabe. Wir Bürger müssen entscheiden, ob wir mit oder nur in der Stadt leben wollen, ob wir den ursprünglichen Zweck dieses Ortes aufgeben oder modifizieren wollen“, mahnte Christian Barnbeck und bekam reichlich Beifall von den zahlreichen Zuhörern.

 

In der Heilig-Geist-Kirche stand zum Thema „Lebensfülle im Glauben“ eine biblische Geschichte vom Aufbruch am Jakobsbrunnen, voller Lebenserfahrungen und Rückbesinnung, im Mittelpunkt. Zum Abschluss lud Pfarrer Matthias Mengel stellvertretend für die ACK-Gruppe alle Anwesenden ein, den Pfingstabend bei Gesprächen, einem Imbiss „und ganz viel Wasser“ im Wichernhaus ausklingen zu lassen. Rund 100 Besucher und Mitwirkende folgten der Einladung. „So viele sind zuvor nie zum Abschluss geblieben“, sagte er, erfreut über die große Resonanz der Veranstaltung.

Unterwegs: Zahlreiche Menschen machten sich auf den Weg zur "Nacht der offenen Kirchen" in der Innenstadt.

Historisch und aktuell zugleich: Christian Barnbeck sprach in seinem Vortrag zur "Lebensquelle Wasser" über die Entstehung der Solequellen und die Zukunft der Stadt.

Solistisch: Klaus Spitczok von Brisinski ließ in der Auferstehungskirche am Kurpark sein Saxophon erklingen.