Andacht von Klinikseelsorgerin Pfarrerin Gesina Prothmann: "Vier Kartoffeln und ein Apfel"

„… und dann schenkte mir meine Nachbarin vier Kartoffeln und einen Apfel.“, so endete ein Gespräch mit einer älteren Dame.

In Hungerzeiten sind vier Kartoffeln und ein Apfel alles. Ein kostbarer Schatz, der beim Überleben hilft, eine unglaublich menschliche Geste, die Wärme und Hoffnung schenkt.

Da ist jemand, dem bin ich wichtig. Für mich ist heute gesorgt – auch wenn ich das gestern noch nicht wusste und auch nicht weiß was morgen ist.

Nicht aus der Fülle schöpfen, sondern davon geben, wovon ich selbst (zu) wenig habe:

In einer überfüllten Bahn: Ein verschenkter Sitzplatz.

Ein Kind gibt aus seinem kleinen Gummibär-Tütchen einem anderem etwas ab.

Ein paar Minuten der kostbaren Zeit einem anderen schenken – obwohl gerade alles so stressig ist.

Mit jemand anderem Geduld haben, obwohl ich selbst davon so wenig habe.

Was sind Ihre Kartoffeln, von denen Sie anderen etwas abgeben oder haben Sie heute schon einen Apfel bekommen?

Sich von Gott einen Apfel der Zuversicht schenken lassen, der bei jedem Bissen danach schmeckt: „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir!“, wie es im Buch des Propheten Jesaja (41,10) festgehalten ist.

„Ihre Bestellung, bitte!“

„Vier Kartoffeln Menschlichkeit und einen Apfel Hoffnung, bitte!“

Dies wünscht Ihnen,
Klinikseelsorgerin Gesina Prothmann

Pfarrerin Gesina Prothmann

Herz- und Diabeteszentrum

05731 / 971118
gprothmann
@hdz-nrw.de