von Christine Höke und Līga Auguste
Mit einem uralten Hymnus möchten wir Sie herzlich grüßen. Einem gregorianischen Choral, den Martin Luther aus dem Lateinischen ins Deutsche übertragen hat.
– eg 126, Str. 1+2 –
Ganz schön sperrig und holprig ist diese Übertragung ja. Aber wir finden auch schöne Sprachbilder und interessante Gedanken.
Die Weisheit zum Beispiel, die in der Bibel als Gottes Gefährtin seit Beginn der Schöpfung dargestellt wird. Gottes Lust an der Welt, seine Aufmerksamkeit und Weitsicht lehren uns, selbst aufmerksam und voller Staunen, leichtfüßig und weitherzig zu leben.
Die Erkenntnis, die seit dem Paradiesbaum der Schlüssel zur Freiheit ist, zur Verantwortung und zur Vernunft.
Oder die Stärke, der wir oft genau da begegnen, wo wir sie nicht gesucht haben: in zurückhaltender Freundlichkeit, in Geduld, Fürsorge und Gelassenheit.
Hören und sehen Sie hier die Choralvertonung von Johann Sebastian Bach, die Liga Auguste eingespielt hat. Hören Sie die Melodie festlich und österlich in der tiefen Bassstimme. Das ist die Basis: die Auferstehung Christi aus dem Tod. Aber darüber schweben locker die bewegten Sechzehntel-Noten wie das Wehen des Heiligen Geistes, der uns Zuversicht schenkt.