Was hilft bei Veränderungen?

Was hilft bei Veränderungen?

Was hilft bei Veränderungen?

# Andacht

Was hilft bei Veränderungen?

Heute, wenn ich diesen Text schreibe, ist der Geburtstag von Katharina von Bora. Sie wurde am 29. Januar 1499 geboren. Der Nachname verrät ihre adelige Abstammung. Aber die Adelsfamilie lebt verarmt und bescheiden. Als die Mutter stirbt, sieht sich der Vater gezwungen, die kleine Katharina in ein Kloster abzugeben. Immerhin lernt sie im Kloster Lesen und Schreiben, ein Privileg in damaliger Zeit. Sie liest die Bibel. Und sie liest die Auslegung des umstrittenen Professors Dr. Martin Luther aus Wittenberg.

Wir leben nicht im Kloster. Aber in der Bibel lesen wir hoffentlich auch. Seit Luther lesen wir die Bibel neu. Nicht als Anklageschrift eines zornigen Gottes, sondern als Liebesbrief eines gnädigen Gottes. Katharina fasst den Entschluss, das Kloster heimlich zu verlassen. In einem Planwagen hinter Heringsfässern versteckt werden 12 Nonnen aus dem Kloster geschmuggelt. Sie erreichen Wittenberg. Luther betätigt sich als Heiratsvermittler. Bei den meisten Frauen verlaufen die Dates ziemlich erfolgreich. Nur bei Katharina nicht. Im Laufe der Zeit verliebt sich Ka- tharina in den Heiratsvermittler, in Martin Luther. Mitten im Bauernkrieg 1525 heiraten die beiden in der Stadtkirche in Wittenberg. Keine große Party. Nur vier Trauzeugen sind dabei. Darunter der berühmte Maler Lukas Cranach, bei dem Katharina die ersten Monate gewohnt hat.

Katharina hat immer wieder in ihrem Leben den Neuanfang gewagt. Auch gegen Widerstände und Zweifel. Wir auch? Gar nicht so leicht. Wir stehen in unserer Gesell- schaft, in der Wirtschaft und auch in der Kirche vor Veränderungen. Vielleicht auch in unserem persönlichen Leben. Wir spüren das. Vielleicht können wir von Katharina lernen, Veränderungen mutig anzufassen. Mut kann uns – wie Katharina – dabei unser Glaube schenken: Bei allen unseren Veränderungen: Gott geht mit uns! So lese ich in der Bibel (Josua 1,9): "Sei getrost und unverzagt, denn ich, dein Gott, bin mit dir!".

Zuerst erschienen in der Neuen Westfälischen, 1. Februar 2025

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