Ein Leben mit Spitzen und Tiefen: 100 Jahre Hans Rosenthal

Ein Leben mit Spitzen und Tiefen: 100 Jahre Hans Rosenthal

Ein Leben mit Spitzen und Tiefen: 100 Jahre Hans Rosenthal

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Ein Leben mit Spitzen und Tiefen: 100 Jahre Hans Rosenthal

Am Samstag, den 31. Mai, beginnt um 19:30 im Foyer der Evangelischen Auferstehungskirche am Kurpark in Bad Oeynhausen eine Veranstaltung zum 100. Geburtstag des Showmasters Hans Rosenthal. Frank Meier-Barthel von der Ev. Erwachsenenbildung liest Passagen aus den beeindruckenden Lebenserinnerungen Rosenthals und setzt sie in kurzen, prägnanten Kommentaren in ihren biographischen und geschichtlichen Zusammenhang. 

Rosenthal wurde 1925 in eine jüdische Berliner Familie geboren und erlebte als Kind den Machtantritt der Nationalsozialisten. Die Ausgrenzungen und das Berufsverbot für seinen Vater verstand er erst allmählich. Eine frühe verstörende und verletzende Erfahrung war der Tag im Jahr 1935 als eine Blutspende seines Bruders nicht mehr angenommen wurde, weil es kein „deutsches Blut“ sei. So ging es Schritt für Schritt weiter mit der Ausgrenzung. Als die Deportationswellen einsetzten, entkam Rosenthal ihnen mehrmals durch bloße Zufälle. Schließlich versteckte er sich in einer Berliner Schrebergartenkolonie. 

Vor allem drei Frauen, die ihn zuvor gar nicht kannten, standen ihm bei. Später schrieb er über sie: „Wenn ich heute auf mein Leben zurückblicke, so waren es diese drei Frauen – Frau Jauch, Frau Schönebeck und Frau Harndt – deren Hilfe es mir bis heute möglich hat, nach dieser für uns jüdische Menschen so furchtbaren Zeit unbefangen in Deutschland zu leben.“ 

Zeitlebens sprach er von „jüdischen Menschen“, da er das Wort „Juden“ als Kind nur als Schimpfwort kennengelernt hatte. Dennoch lebte er seinen Glauben selbstbewusst und engagierte sich nach dem Dritten Reich in der Berliner Synagogen-Gemeinde und im Zentralrat der Juden in Deutschland. 1980 veröffentlichte er seine überaus packend und anschaulich geschriebenen Lebenserinnerungen, aus denen Frank Meier-Barthel vorlesen wird. 

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Ev. Erwachsenenbildung, der Ev. Emmaus-Gemeinde Bad Oeynhausen und des Arbeitskreises Juden und Christen im Kirchenkreis Vlotho. Der Eintritt ist frei. 

Weitere Informationen bei Frank Meier-Barthel per Email oder Mobil: 0174 – 93 79 572.

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