08/12/2025 0 Kommentare
„Was heißt es, Kirche gemeinsam zu denken?“
„Was heißt es, Kirche gemeinsam zu denken?“
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„Was heißt es, Kirche gemeinsam zu denken?“
Eigentlich gehört sie doch schon lange dazu: Pfarrerin Geeske Brinkmann ist seit über zwei Jahren fester Teil des evangelischen Lebens in Vlotho. Hier hat sie ihren Probedienst durchlaufen, hier wurde sie ordiniert. Jetzt wurde Pfarrerin Geeske Brinkmann offiziell in St. Stephan in ihre Pfarrstelle eingeführt. Zeit, mit ihr über die Zukunft in Vlotho zu sprechen.
Was hat Geeske Brinkmann in den zwei Jahren in Vlotho erlebt? „Transformation auf allen Ebenen“, sagt die junge Pfarrerin. Sie meint damit die Veränderungen in der evangelischen Kirche überhaupt, aber natürlich auch ihr Leben vor Ort. Angekommen war sie in der Gemeinde St. Stephan, gewählt und eingeführt wurde sie nun auf ihre Pfarrstelle in der Ev. Kirchengemeinde Vlotho. Die Vereinigung war „eine große Hürde für viele“, gibt sie zu, aber die neue Gemeinde wird immer mehr gemeinsam erlebt, „als ein Ort“.
Geeske Brinkmann lässt sich in diesem Prozess gerne und immer wieder überraschen. „Da sieht man plötzlich Menschen zusammen, die man nie in einen Zusammenhang gesehen hätte“, erzählt sie über Begegnungen in der Gemeinde, so beim lebendigen Adventskalender, der gerade durch die verschiedenen Bezirke Vlothos wandert.
„Es hat sich eine Eigendynamik entwickelt“
Es habe sich schon eine Eigendynamik entwickelt, sagt die junge Pfarrerin. Viel Neues entsteht gerade, und Geeske Brinkmann sieht auch unerwartete Kräfte am Werk. Zwei Gruppen fallen ihr dabei besonders ein: junge Familien und die Vlothoer Jugend.
Als die Überlegungen für die Gemeindevereinigung gerade erst losgingen, herrschte viel Unsicherheit, wie zentral oder regional die Jugendarbeit aufgestellt sein müsste. Wider Erwarten, wie Geeske Brinkmann zugibt, kam die Antwort einfach von den Jugendlichen selbst. Sie wünschten sich einen guten Ort für ihre Gemeinschaft. Ob es nur ein zentraler Ort sein würde und wo dieser wäre, war weniger relevant. Und tatsächlich war der Twenty’s Pub dann der erste Neuankömmling in St. Stephan.
Ähnliches erlebt Geeske Brinkmann bei der Arbeit mit Kindern. Das neue Format der Kinderkirche an St. Stephan würde sehr gut angenommen. Dafür würde der Weg in Kauf genommen, berichtet sie, und das Gemeindehaus an St. Stephan sei „überströmt mit Kindern und Eltern von überall aus Vlotho“ gewesen. Und wieder kam viel Dynamik von unten: Schon zur zweiten Auflage hatten sich viele Eltern wieder verabredet, von denen viele keine Berührungspunkte mit den Veränderungsprozessen in der Gemeinde hatten.
„Menschen mit verschiedenen Erwartungen zusammenbringen“
Wie sieht sie das evangelische Leben in ihrer neuen Wahlheimat in zehn, in zwanzig Jahren aus? Geeske Brinkmann möchte sich auf keinen Schwerpunkt festlegen. Aus der Gemeinde, in der sie aufgewachsen ist, bringt sie ein offenes Bild von Kirche mit: Sehr familienorientiert, aber auch mit musikalischem und kulturellem Anspruch. In Vlotho erlebe sie bereits etwas ähnliches. Es wäre auch das Verständnis Kirche, das sie weiter fördern wollen und das die Vlothoer auch schaffen würden: „Für eine Gemeinde ist es auch keine Überforderung, Menschen mit verschiedenen Erwartungen zusammenzubringen.“
Wie würde sie ihr Bild von Kirche, nicht nur in Vlotho, zusammenfassen? „Dialogisch“, fällt Geeske Brinkmann sofort ein: Gemeinschaft, die im Gespräch und in der Begegnung entsteht. Beweglich müsse diese Kirche sein, und so erlebt sie ihre Gemeinde bereits. Und interprofessionell: Immer wieder spricht Geeske Brinkmann über ihre Pfarrkollegen, über Gemeindepädagogin Katharina Theine, Līga Auguste und die Kirchenmusik und die vielen ehrenamtlichen Mitmacherinnen und Mitmacher. „Ich frage mich, was heißt es, Kirche gemeinsam zu denken“, hatte Geeske Brinkmann gesagt Die Antwort scheint sie bereits gefunden zu haben.
Für ihre Einführung waren viele dieser Wegbegleiter nach St. Stephan gekommen. Superintendentin Dorothea Goudefroy durfte ihre junge Kollegin nun offiziell in ihr Amt einführen. Die Kantorei gab dem ganzen einen festlichen Rahmen, aber danach ging es, laut Geeske Brinkmann, „ostwestfälisch-pragmatisch“ weiter: Gefeiert wurde auf dem Adventsplätzchen um die Kirche, denn das Gemeindehaus war schon für der Adventsbasar ausgebucht.
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