Sicherer Halt oder auf Sand gebaut?

Sicherer Halt oder auf Sand gebaut?

Sicherer Halt oder auf Sand gebaut?

# Andacht

Sicherer Halt oder auf Sand gebaut?

Eine Nachricht dieser Woche: Nur noch ein Drittel der Deutschen spart für ein eigenes Haus oder eine Wohnung, 10% Rückgang in einem Jahr. Dafür gibt es viele Gründe, etwa die große Unsicherheit, was in ein paar Jahren die Gebäudevorschriften zum Thema „Klimaneutralität“ besagen werden. Wer will sich da im Moment mit seiner Lebens-Investition festlegen und sie womöglich „in den Sand setzen“ (vgl. Matthäus 7, 24-27)?

Schließlich gilt gerade in Deutschland den Menschen die Solidität, Beständigkeit und Verlässlichkeit des eigenen Hauses noch viel, und das ist Vielen hohe Investitionen wert in der Hoffnung, das werde sich über Jahrzehnte rechnen. Auch wenn man ja weiß, dass Banken pleite, Ehen auseinander gehen können und die eigene Gesundheit und Lebenszeit bis ins hohe Alter nicht garantiert sind. Dann soll doch wenigstens das Wohneigentum überdauern…

Das, so haben wir es in den letzten Jahren oft schmerzlich erlebt, gilt auch und gerade für ganz besondere Gebäude: Kirchen und Gemeindehäuser. Wo sich von solchen Gebäuden verabschiedet werden soll, weil sie nicht mehr finanzierbar oder sanierbar sind - oder schlicht nicht mehr gebraucht werden, erhebt sich massiver Widerstand allenthalben. Oft gerade bei den Menschen, die diese Gebäude schon lange nicht mehr von innen gesehen haben. Sie stehen offenbar symbolhaft für eine Sicherheit, die der Glaube scheinbar nicht mehr bieten kann.

Interessanterweise war der Gott der Bibel schon immer anders: ein festes Gottesbild sollte es von ihm genauso wenig geben wie ein Haus für ihn. Symbol für seine mobile Gegenwart war stattdessen die „Bundeslade“, eine Truhe mit den 10 Geboten darin, die man beim Weiterziehen mitnehmen konnte. Ihr „Haus“ bei längerem Aufenthalt war die „Stiftshütte“: ein Zelt! 

Und als König David Gott ein Haus bauen wollte, lehnte der das erstmal ab (z.B. 1. Chronik 17) – der lebendige und begleitende Gott braucht doch kein Haus… Ahnte Gott selber schon, dass sein Haus den Menschen wichtiger werden könnte als das Vertrauen auf ihn? Vertrauen auf Gott aber bedeutet: Ich habe sicheren Halt, ich habe einen ewigen Grund, ich habe eine Perspektive fürs Leben und darüber hinaus – auch wenn alles um mich herum zerbricht. 

Und dafür braucht es keinen Bausparvertrag: das schenkt uns Gott in Jesus Christus!  

Zuerst erschienen in der Neuen Westfälischen, 24. August 2025

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