
06/10/2025 0 Kommentare
Inspirierendes Benefizkonzert in der Auferstehungskirche am Kurpark
Inspirierendes Benefizkonzert in der Auferstehungskirche am Kurpark
# Kirchenmusik

Inspirierendes Benefizkonzert in der Auferstehungskirche am Kurpark
Zum Benefizkonzert zugunsten des Feurich-Flügels boten Professorin Anja David und Julio Arancibia in der Auferstehungskirche am Kurpark ein inspirierendes Klavierkonzert mit eigenen Werken des peruanischen Komponisten.
Die „Miniaturen für Klavier“ entstanden teils während seines Studiums in Peru, teils an der Musikhochschule Detmold. Geprägt von Bach, Beethoven, Schumann und Liszt, verbinden sie klassische Einflüsse mit folkloristischen Elementen seiner Heimat. Wer bei dem Titel "So klingt Peru" klassische peruanische Klänge erwartet hatte, war überrascht: Werke wie das „Lied ohne Worte“, „Ludwig“ oder die „Brahms-Idylle“ zeigten Arancibias Nähe zur Romantik sowie deutliche Einflüsse von Bach, Mozart und Liszt. Durch diese schienen die peruanische Einflüsse durch, standen allerdings nicht im Vordergrund.
Arancibia selbst führte emotional und persönlich durch den Abend, erklärte die Hintergründe und beschrieb seine Beweggründe beim Komponieren. So verarbeitete er Leben und Abschied von seinem Hund, vertonte in einem lebhaft virtuosen Arrangement das Wirken von Hermann, dem Cherusker, ehrte seine kleine Tochter oder lud zu einem musikalischen Spaziergang durch seine Heimat ein. Diese Widmungswerke verbanden das Publikum schnell mit seiner Musik. Heute sieht Arancibia seine Miniaturen als Teil eines offenen künstlerischen Prozesses, in dem er immer wieder neue Ideen und Ausdrucksformen für seine Musik entdeckt.
Professorin Anja David, mit ihm durch die gemeinsame Detmolder Zeit verbunden, übernahm einige Teile des Programms mit einfühlsamen Interpretationen seiner Stücke. Mit einer furiosen Bearbeitung eines seiner Werke - ursprünglich für zwei Hände geschrieben - verabschiedeten sich Professorin Anja David und Julio Arancibia mit einem vierhändigen Finale.
Professorin Anja David
Anja David entstammt der Musikerfamilie Lachner, zu der auch Franz, Ignaz und Vincenz Lachner gehören. Sie wurde in Bünde (Westfalen) geboren und studierte an der Hochschule für Musik Detmold bei Klaus Schilde, Werner Genuit und Renate Kretschmar-Fischer. Meisterkurse bei Roberto Szidon ergänzten ihre Ausbildung.
Als Duo-Partnerin des Geigers Lukas David wurde sie international bekannt. Darüber hinaus tritt sie regelmäßig als Solistin mit Orchester und in Recitals auf. Konzertreisen führten sie durch Deutschland, nach Nord- und Südamerika, in den Vorderen Orient sowie nach Taiwan und Japan. Seit 1990 ist sie Professorin an der Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Landeskirche von Westfalen.
Julio Arancibia
Der in Trujillo (Peru) geborene Komponist Julio Arancibia begann sein Studium mit 20 Jahren an der Musikhochschule Carlos Valderrama. Bereits während dieser Zeit trat er in zahlreichen Konzerten auf. Mit 22 Jahren wurde er in seiner Heimatstadt als jüngster Komponist Perus mit Diplom und Silbermedaille ausgezeichnet; ein Jahr später erhielt er im Regierungspalast von Lima die Goldmedaille.
Nach Stationen am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam setzte er ab 1992 seine Studien an der Hochschule für Musik Detmold fort – in Musikpädagogik bei Professor Ulrich und Giselher Klebe sowie im Fach Klavier bei Professor Kassenbaum.
2007 gründete er in Detmold eine private Musikschule für alle Instrumente. Derzeit arbeitet er an seiner CD-Produktion Miniaturen für Kammermusik mit Werken für Violine und Klavier, zwei Klaviere, Gesang und Klavier, drei Fantasien für Klavier solo, ein Streichtrio sowie einen vierstimmigen A-cappella-Choral.
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