24/11/2025 0 Kommentare
In der Trauer nicht allein
In der Trauer nicht allein
# Andacht

In der Trauer nicht allein
Es ist sehr schmerzlich, einen lieben Menschen zu verlieren. Wenn ein uns nahestehender Mensch stirbt, spüren wir eine ganz große Trauer. Es zerbricht etwas in unserem Leben. Die Zeit bleibt für einen Moment stehen. Der Tod ist in unser Leben getreten. Die gemeinsame Zeit, die wir gehabt haben, ist plötzlich beendet.
Am Ewigkeitssonntag denken wir in der evangelischen Kirche an unsere Verstorbenen. Da spüren wir oft, wie sehr wir sie vermissen. Das schmerzt. Was bedeutet es dann „in der Trauer nicht allein sein“? Zunächst kann es uns helfen, wenn wir Menschen haben, die uns auch in der Trauer zur Seite stehen. In meinem Heimatland Philippinen, ist es so üblich, dass immer Menschen da sind, wenn ein Mensch gestorben ist. Niemand bleibt allein. Die Angehörigen werden besucht von Nachbarn, Freunden oder Verwandten. Man nimmt gemeinsam Abschied von dem Menschen, der verstorben ist.
In Deutschland haben wir da eine gewisse Scheu oder Zurückhaltung. Es gibt Familien, die in einer solchen Situation lieber unter sich sein möchten. Andere Menschen sind sehr dankbar dafür, wenn sie in ihrer Trauer nicht allein bleiben. Es braucht Einfühlungsvermögen, um zu spüren, wer sich eine solche Begleitung wünscht und wer lieber erst einmal für sich bleiben möchte.
Für diese Begleitung ist es wichtig, dass wir uns von unserm Glauben leiten lassen. Das bedeutet, dass ich mir bewusst mache, dass Sterben und Tod etwas mit Gott zu tun haben. Denn Gott führt durch den Tod hindurch in das neue Leben, zu dem uns Jesus die Tür geöffnet hat. Gott lässt unsere Verstorbenen nicht im Tod zurück, sondern führt sie in das Leben, das kein Ende kennt, keinen Schmerz und keine Tränen. So lesen wir in der Bibel im Buch der Offenbarung:
„Gott wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen. Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.“
Der Ewigkeitssonntag erinnert uns daran, dass Gott uns Menschen immer nahe ist: im Leben, aber auch im Sterben und über den Tod hinaus. Die Liebe zu den Menschen, um die wir trauern, bleibt. Aber wir dürfen wissen, unsere Verstorbenen sind jetzt in Gottes Frieden geborgen. Das hilft uns, unseren Weg weiterzugehen in Erinnerung an die Menschen, die wir vermissen.
Zuerst erschienen in der Neuen Westfälischen, 22. November 2025
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