Begegnung mit dem Sterben

Begegnung mit dem Sterben

Begegnung mit dem Sterben

# Kultur

Begegnung mit dem Sterben

Es war ein gelungenes Heimspiel für Sonja Hartwig: Die aus Bad Oeynhausen stammende Journalistin hat sich als Autorin für tiefgreifende, buchfüllende Recherchen einen Namen gemacht. Ihre mit Neven Subotić geschriebene Sportlerbiographie „Alles geben“ wurde zum Fußballbuch des Jahres nominiert. In ihrem neuen Buch „Wer bist du, Tod?“ widmet sie sich zusammen mit der Fotografin Nora Klein einem ungleich ernsteren Thema: dem Sterben. Am 21. November stellte sie das Projekt auf Einladung der TelefonSeelsorge Ostwestfalen in der Auferstehungskirche in Dehme vor.

Trotz Eiseskälte und des schweren, oft tabuisierten Themas fand die Lesung in Dehme große Resonanz. Pfr. i.R. Hartmut Birkelbach begrüßte im Namen der TelefonSeelsorge Ostwestfalen die zahlreichen Besucherinnen und Besucher und Sonja Hartwig „in ihrer Heimatkirche hier in Dehme“. Er erinnerte an das Bibelwort „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“ und sprach die Hoffnung aus, „dass dieser Abend dazu beiträgt, dass wir alle klug oder zumindest ein gutes Stück klüger werden.“

Sonja Hartwig dankte herzlich für die Einladung und lud nun ihrerseits zu einer „Gedankenreise“ ein, bei der sie die Aussagen zweier von ihr auf dem Weg zum Tod begleiteter Frauen mit Erfahrungen ihrer eigenen Lebensgeschichte und eindrucksvollen Bildern der Fotografin Nora Klein verband, die das Buchprojekt begleitet hat. In Verbindung mit ihrer ebenso ausdrucksstarken wie ruhigen Vortragsweise entwickelte sich so in den nächsten 80 Minuten eine höchst facettenreiche Lesung, die die Zuhörenden sichtlich faszinierte, berührte und bewegte: über die ganze Zeit herrschte im stimmungsvoll gestalteten und Kirchraum absolute Stille und hohe Aufmerksamkeit.

„Ich fand es großartig, dass Frau Hartwig auch so persönlich von sich und ihrem Erleben gesprochen hat, ohne dass es sentimental oder irgendwie peinlich wurde“, sagte ein junger Mann, der aus einer Nachbarstadt nach Dehme gekommen war, weil er das Buchprojekt so spannend fand. Viele andere Besucherinnen und Besucher sagten im Anschluss: „Das hat so viele Erinnerungen und eigene Erfahrungen angerührt und mich ganz neu ins Nachdenken gebracht.“

Wolfgang Edler dankte als Pfarrer der gastgebenden Kirchengemeinde Sonja Hartwig für den besonderen Abend und lud herzlich sowohl zu Begegnungen und Gesprächen im Anschluss an die Lesung als auch zu den Gottesdiensten am Ewigkeitssonntag ein, in denen die Eindrücke und Fragen des Abends ebenfalls weiter bedacht würden. 

Dies könnte Sie auch interessieren