11/12/2025 0 Kommentare
Advent, Posaunenklang und gemeinsamer Gesang
Advent, Posaunenklang und gemeinsamer Gesang
# Kirchenmusik

Advent, Posaunenklang und gemeinsamer Gesang
Von Alexander Hermelink
Zum offenen Singen in der Auferstehungskirche am Kurpark hatte die Ev. Emmaus-Kirchengemeinde am Mittwochabend eingeladen. Eine gut gefüllte Kirche zeigte, dass zahlreiche Besucherinnen und Besucher der Einladung gefolgt waren und dass eine weihnachtliche Auszeit mit gemeinsamem Gesang vielen Menschen in dieser Zeit ein Bedürfnis ist. Der Posaunenchor präsentierte ein abwechslungsreiches musikalisches Programm, welches traditionelle Advents- und Weihnachtslieder ebenso einschloss wie moderne Stücke.
Für die Veranstaltung wurde erstmals die Erprobungsausgabe des neuen evangelischen Gesangbuches genutzt, welches in etwa drei Jahren erscheinen wird. Die Emmaus-Kirchengemeinde gehört zu den wenigen Gemeinden, die ausgewählte Inhalte bereits vorab ausprobieren dürfen. Neben bekannten Liedern wie „Macht hoch die Tür“, „Wir sagen euch an den lieben Advent“ oder „Es ist ein Ros entsprungen“ wurden auch neuere Fassungen gemeinsam gesungen – darunter die deutsche Version von „Joy to the world“ sowie „Friedenskind“, was einen etwas anderen Abschluss des Abends bildete. Traditionelle sowie moderne Vor- und Nachspiele des Posaunenchores rahmten die Lieder musikalisch ein.
Kantor József Opicz verstand es über den ganzen Abend, die Gemeinde aktiv einzubeziehen. Er animierte nicht nur zum Mitsingen, sondern lud die Anwesenden unter anderem bei „Es kommt ein Schiff geladen“ auf eine kleine „Schiffsreise“ ein: Mit Geräuschen und Bewegungen konnten sie beispielsweise die Wellen nachempfinden. Bei weiteren Liedern sorgten mehrstimmige Passagen – die auch spontan eingeübt wurden - oder der Wechsel zwischen Frauen- und Männerstimmen für Lebendigkeit. Die musikalische Begleitung wechselte dabei zwischen Posaunenchor, Orgel und Klavier.
Im Zentrum des Abends stand eine dreiteilige Meditation von Pfarrerin Theodora Beer zum Lied „Ich steh an deiner Krippen hier“. Sie nahm die Gemeinde gedanklich an den stillen, einfachen Ort der Krippe in Bethlehem mit – einen Ort, an den man all das bringen darf, was das eigene Leben ausmacht und einem geschenkt wurde. Umrahmt von den Strophen des bekannten Liedes von Paul Gerhardt und Johann Sebastian Bach eröffnete sie einen Blick auf die Atmosphäre des Stalls, in dem jeder Mensch angenommen ist und Gottes Liebe im Kleinen erfahrbar wird. Der Posaunenchor führte die musikalische Linie der Meditation fort und hob den Weg von der „tiefsten Todesnacht“ hin zum hoffnungsvollen Licht des Glaubens eindrucksvoll hervor.
Mal meditativ und getragen, mal fanfarenartig und festlich – die Klänge des Posaunenchores prägten die adventliche Stimmung des Abends. Die gelungene Mischung aus vertrauten Melodien und neuen Stücken des kommenden Gesangbuches fand großen Anklang. So gaben viele Besucherinnen und Besucher die Erprobungsexemplare am Ausgang mit spürbarer Wehmut wieder zurück.
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