
03/07/2025 0 Kommentare
Weibliche Führung kennt weltweit Grenzen
Weibliche Führung kennt weltweit Grenzen
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Weibliche Führung kennt weltweit Grenzen
Von Dr. Martina Pauly, Vereinte Evangelische Mission
Zehn weibliche Führungspersönlichkeiten aus Mitgliedskirchen der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Ruanda, Hongkong, Indonesien, Botswana, Tansania und Deutschland kamen vom 21. bis 26. Juni im Tagungshaus Haus Friede in Hattingen zusammen, darunter Dorothea Goudefroy, Superintendentin des Ev. Kirchenkreises Vlotho. Anlass war das erstmals durchgeführte internationale Fortbildungsprogramm Women’s Leadership Training der VEM. Unter dem Titel „Strategic Empowerment: Intersectional Advocacy through Effective Planning“ widmete sich die ein wöchige Fortbildung den Herausforderungen und Chancen weiblicher Führung in Kirche und Gesellschaft.
Im Mittelpunkt standen praxisorientierte Trainings, strategische Vernetzung und der Austausch über Themen wie intersektionale Interessenvertretung, Geschlechtergerechtigkeit, Führungsstile und kirchenpolitische Mitgestaltung. Ziel war es, Frauen gezielt in ihren Leitungsrollen zu stärken und zu ermutigen, kirchliche Machtstrukturen aktiv mitzugestalten.
„Wer sich für Gerechtigkeit einsetzt, muss den Mut haben, patriarchale Strukturen in Frage zu stellen – in der Gesellschaft genauso wie in der Kirche“, betont Thea Hummel, Leiterin der Advocacy-Abteilung der VEM und Organisatorin des Trainings. „Gendergerechtigkeit ist kein Randthema, sondern ein zentrales Anliegen für die Glaubwürdigkeit kirchlicher Arbeit.“
Globale Herausforderungen für Frauen in Leitungsfunktionen
Jenny Purba, Pfarrerin der indonesischen Simalungun-Kirche, schildert: „In den meisten Nominierungsausschüssen sitzen mehrheitlich Männer – und diese wählen meist wiederum Männer in die Führungspositionen. Damit Frauen überhaupt Chancen auf Leitungsposten haben, brauchen wir verbindliche Regeln für eine paritätische Besetzung solcher Gremien.“
Auch Dorothea Goudefroy bestätigt gesellschaftliche Ungleichheiten: „Männern wird traditionell eher Führungskompetenz zugetraut, während Frauen sie oft erst unter Beweis stellen müssen. Doch wir beobachten erfreulicherweise, dass sich zunehmend mehr Frauen für kirchliche Leitungsämter bewerben.“
Thobo Letlhage, Präsidentin der Frauenliga der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Botswana, sieht Parallelen zwischen den Kontinenten: „Die Herausforderungen für Frauen in Leitungsfunktionen ähneln sich in Afrika, Asien und Europa – ob stereotype Rollenbilder oder der begrenzte Zugang zu Ressourcen. Der Workshop hat uns geholfen, konkrete Strategien für unsere jeweiligen Kontexte zu entwickeln.“
Ein intensives Programm aus Workshops, Fallstudien, Gruppenarbeiten und individueller Reflexion ermöglichte es den Teilnehmerinnen, regionale Aktionspläne für eine nachhaltige Advocacy-Arbeit zu erarbeiten. Die VEM fördert mit dem Women’s Leadership Training gezielt Frauen in Führungspositionen, um gerechtere Strukturen in Kirche und Gesellschaft zu schaffen.
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