
17/07/2025 0 Kommentare
„Gastfreundschaft ist in der Emmausgemeinde erprobt“
„Gastfreundschaft ist in der Emmausgemeinde erprobt“
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„Gastfreundschaft ist in der Emmausgemeinde erprobt“
Von Christian Hohmann
Seit Jahren ist die Evangelische Kirche von Westfalen unterwegs, um eine „Kirche der Vielfalt“ zu werden. Im Vordergrund stehen die gesellschaftlichen Veränderungen, auf die einzelne Gemeinden in der westfälischen Landeskirche mit konkreten Angeboten reagiert haben.
Pfarrer Mehrdad Sepehri Fard ist einer der Gäste an diesem Morgen. Seit Jahren ist er unterwegs, um Menschen aus dem Iran seelsorgerlich zu begleiten in der von mehreren Kirchenkreisen finanzierten Pfarrstelle für die „Persischsprachige Seelsorge“. Pfarrer Mike Lee aus der Evangelischen Kirche im Rheinland arbeitet mit den Gemeinden des Internationalen Kirchenkonventes in Nordrhein-Westfalen.
Doch bei diesem Studientag des landeskirchlichen Prozesses „Kirche in Vielfalt – interkulturelle Entwicklung“ geht es um das neue Projekt der Emmausgemeinde „conneKt=herzlich_verbunden“. Im vergangenen Jahr erhielt es den ansehnlichen Förderpreis des Innovationsfonds TeamGeist unserer Landeskirche. Landeskirchenrat Dr. Albrecht Philipps erinnerte zu Beginn daran, dass wir „Kirche sein wollen für die Menschen, die in Westfalen zuhause sind“. Superintendentin Dorothea Goudefroy lobte in ihrem Grußwort die Gastfreundschaft in der Emmausgemeinde und verwies auf die lange Tradition des Internationalen Gottesdienstes, der in der Emmausgemeinde seit 2007 zuhause ist.
Pfarrerin Beate Heßler aus dem oikos-Institut für Mission und Ökumene betonte, dass wir in diesem Prozess einen „gemeinsamen fehlerfreundlichen Lernraum“ brauchen, denn das Zusammenspiel von Menschen unterschiedlicher Herkunft verlangt nach einer besonderen Sensibilität füreinander, um nicht in Vorurteilen gefangen zu bleiben oder anderen Menschen das Gefühl zu geben, nicht gleichwertig zu sein.
Nach der Morgenandacht und einem kurzen Rückblick auf den bisherigen landeskirchlichen Prozess, stellten Sylke Cremer, ehemalige Projektkoordinatorin und Sonia Tarigan als Berufspraktikantin im Anerkennungsjahr und jetzige Projektkoordinatorin das TeamGeist-Projekt in Bad Oeynhausen vor. Ein breites Spektrum an Aktivitäten und Veranstaltungen hat Türen geöffnet für Menschen, die im Bereich der Emmausgemeinde wohnen und in den letzten Jahren zugewandert sind. Dazu gehören die Internationalen Ferienspiele, neue Erfahrungen mit Gottesdienst in der Kirche Kunterbunt, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Dankbar angenommen werden auch die Internationalen Weihnachtsfeiern, z.B. mit den Pflegekräften aus den Philippinen, die im Bereich der Diakonie und des Herzzentrums beruflich in Bad Oeynhausen tätig sind. In den anschließenden Interviews erzählten die verschiedenen Kooperationspartnerinnen und -partner aus den Bereichen Jugendreferat, Diakonie, Emmausgemeinde und aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Christuskirche), wie sehr sie die Zusammenarbeit im Rahmen dieses Projekt schätzen und die Internationale Arbeit als eine wirkliche Bereicherung für ihr jeweiliges Arbeitsfeld wahrnehmen.
Gemeindepädagogin Ingrid Wilmsmeier eröffnete das Mittagsgebet mit der Bitte „um Frieden für uns und unsere Welt und für das Miteinander in unserer Gesellschaft“. Pfarrer Matthias Mengel und Pfarrerin Elsie Joy dela Cruz sprachen Gebete. Der Internationale Chor sang unter der Leitung von Alexander Hermelink.

„Vielfalt soll endlich Normalität in unseren Gemeinden werden.“
Annemarie Coring
Es bleibt eine Herausforderung, Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Glaubensüberzeugungen zusammen zu bringen. Umso mehr kommt es auf Christen und Christinnen an, die Erfahrungen weltweiter christlicher Gemeinschaft und Partnerschaft zu nutzen, um auch vor Ort die Brücken zu bauen, die die Gesellschaft braucht, damit das Miteinander verschiedener Kulturen in einer Stadt gelingen kann.
So betonte Annette Salomo, Mitglied der Kirchenleitung und Vizemoderatorin der Vereinten Evangelischen Mission, dass es zentral darum geht, „Gottes Liebe zu teilen“. Die Aufgabe für die Evangelische Kirche von Westfalen sieht sie darin, die gesellschaftliche Vielfalt wahrzunehmen und Menschen in unsere Gemeinden einzuladen. Daran wird die neu gebildete landeskirchliche Steuerungsgruppe arbeiten, die sich zum Abschluss des Studientages zu ihrer ersten Sitzung im Café im Foyer traf.
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