19/03/2025 0 Kommentare
Vielfalt schafft Miteinander
Vielfalt schafft Miteinander
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Vielfalt schafft Miteinander
Auch 2025 überschneiden sich die christliche Fastenzeit und der muslimische Ramadan. So trafen sich in der letzten Woche über 120 Personen unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft im Wichernhaus der Emmausgemeinde in Bad Oeynhausen zu einem Iftar-Fest, einem gemeinsamen Fastenbrechen. Im Zentrum stand nicht das Buffet mit leckeren internationalen Speisen, die die Teilnehmende mitgebracht hatten, sondern die interkulturelle und interreligiöse Begegnung. In diesem Jahr stand die Iftar-Party unter dem Motto „Nächstenliebe im Koran und in der Bibel“. Für Abu Bekir Gültekin, der seit drei Jahren die Iftar-Feste mitorganisiert, war es ein „unvergesslicher Abend, der wegweisend war für zukünftige vielfältige Veranstaltungen in Bad Oeynhausen“.
Nach der musikalischen Eröffnung durch die Gitarristin und Sängerin Ayşe Ceyda Gültekin und Nurefşan Bayram begrüßte Sonia Tarigan, Anerkennungspraktikantin im Ev. Jugendreferat, die Anwesenden mit dem arabischen Friedensgruß „Salam Aleikum“ (Friede sei mit dir). Sie wurde als Muslima in Indonesien geboren und ist als Kind zum Christentum konvertiert. Die Iftar-Party war für sie eine Veranstaltung, in der jeder spüren konnte, wie bereichernd Vielfalt für unser Leben ist. „Vielfalt schafft eine unschätzbare Wärme des Miteinanders. Sie kann Menschen Freude schenken, und sie schafft eine Brücke der Freundschaft und ermöglicht Frieden.“
Qussi Alsaleh Almohamad vom Al-Huda Kulturverein e. V. erläuterte die Gebetseinheiten im Islam und erzählte den Anwesenden von seinen Alltagserfahrungen während des Ramadans. So wird er häufig gefragt, ob Fasten nicht ungesund für den Körper sei. Mohammed Alkahbour, Student der Sozialen Arbeit, legte in seinem Vortrag sehr anschaulich dar, dass die Liebe sowohl im Islam als auch im Christentum eine zentrale Rolle spielt. Weiter führte er aus, dass Liebe zum Aufbau einer starken und funktionierenden Gesellschaft unverzichtbar ist. Pfarrer Rainer Labie verdeutlichte in seinem Vortrag, was Nächstenliebe im Christentum bedeutet. So wird etwa im Alten Testament die Barmherzigkeit Gottes stets auch mit anderen Begriffen beschrieben, wie „gütig sein“, „mütterlich empfinden“, „Mitleid haben“ oder „sich herabneigen“.
Für die 25 teilnehmenden Kinder wurde das Thema Nächstenliebe anschaulich verdeutlicht: Ein Herz wurde aus Dominosteinen gelegt. Kommt ein Stein ins Fallen, hat das Auswirkungen auf den Rest, und alle fallen um. So kann eine gute Tat am Nächsten die Gesellschaft verändern.
Bevor das Buffet eröffnet wurde und Iftar, das eigentliche Fastenbrechen gefeiert wurde, wurde gemeinsam gebetet. Am Ende dankte Sylke Cremer, Gemeindepädagogin in der Interkulturellen Arbeit der Emmausgemeinde allen Mitarbeitenden des interreligiösen und interkulturellen Vorbereitungsteams und lud die Anwesenden zu den weiteren Veranstaltungen ein, die im Rahmen der interkulturellen Wochen in Bad Oeynhausen stattfinden werden.
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