Von den Freuden des Alltags: Ökumenischer Stadtgottesdienst auf dem Findeisenplatz in Löhne

Erstellt am 04.07.2022

Von Bernd Höner

Der Alltag kann ganz schön eintönig erscheinen. Abwechslung wird herbeigesehnt. Wenn aber diese Abwechslung wie derzeit vor allem aus Krisen besteht, dann bekommen die kleinen „Freuden des Alltags“ einen neuen Wert. Um diese ging es im Ökumenischen Stadtgottesdienst, zu dem die Kirchengemeinden der Stadt Löhne am Samstag, dem 25. Juni auf den Findeisenplatz zwischen Werretalhalle und Musikschule eingeladen hatten. Es war der 7. Ökumenische Gottesdienst auf Stadtebene seit 2003. Zum ersten Mal fand er am Samstagabend statt, um die Besucher nicht wie beim letzten Gottesdienst 2019 sonntagmittags der prallen Sonne auszusetzen.

Ein LKW-Anhänger diente als Bühne, davor hatten fleißige Helfer aus den sieben beteiligten Gemeinden rund 400 Stühle aufgestellt, die fast alle besetzt waren. Für die musikalische Gestaltung sorgte ein Gospelchor mit Sängerinnen und Sängern aus verschiedenen Gemeinden unter der Leitung von Viacheslav Zaharov und ein „vereinigter Bläserchor“ unter der Leitung von Fabian Scarabis. Als Geistliche wirkten von evangelischer Seite Peter Außerwinkler und Thomas Struckmeier (Löhne-Ort), Rolf Bürgers und Uwe Petz (Obernbeck), Uwe Stintmann und Eckhard Teismann (Gohfeld), Kai Sundermeier (Mennighüffen) und Enrico Klee (freikirchliche Gemeinde) mit, die katholische Gemeinde war vertreten durch Matthias Urner.

Einige der Mitwirkenden beim Löhner Stadtgottesdienst: Peter Außerwinkler, Kai Sundermeier, Uwe Petz, Rolf Bürgers, Matthias Urner, Enrico Klee, Uwe Stintmann, Thomas Struckmeier

Sorgen vor Gott bringen

Im Anspiel – ein „Muss“ für den Stadtgottesdienst in Löhne – präsentierten sich die Pfarrer Außerwinkler, Bürgers, Stintmann und Teismann als Spontanchor mit dem Dalia-Lavi-Lied „Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag – Oh, wann kommst du?“ über den eintönigen Alltag – unterbrochen vom Löhner Lokaljournalisten Dirk Windmöller, der eine Krise nach der anderen verkündete.

Enrico Klee stellte diesen Krisenerfahrungen das Jesus-Wort „Sorgt euch nicht“ gegenüber und unterschied zwischen notwendiger Vor- und Fürsorge und einem grüblerischen Sorgen, das nur um sich selbst kreise. Er rief dazu auf, die Sorgen vor Gott zu bringen und ihm zu vertrauen, und dazu, die kleinen und schönen Dinge des Alltags zu sehen und sich von den Krisen nicht mürbe machen zu lassen. Zu diesen schönen Dingen gehörten Blumen und schöne Gebäude und schöne Momente. Diese Freuden des Alltags könne man auch weitergeben, beispielsweise durch spontane Besuche oder gemeinsame Spaziergänge.

„Mit dem Stadtgottesdienst wollen wir uns als große Christenfamilie zeigen und zum Glauben einladen“, sagt Mitorganisator Pfarrer Uwe Stintmann. Um die Gemeinschaft zu fördern, gab es im Anschluss an den Gottesdienst auch die Gelegenheit, bei Grillwürstchen und kühlen Getränken noch ein bisschen auf dem Findeisenplatz zu verweilen und untereinander ins Gespräch zu kommen.