„Fröhlich den Dienst tun“: Prädikantinnen und Prädikanten bereichern das Gemeindeleben im Kirchenkreis Vlotho

Erstellt am 30.05.2022

von Finn Heitland

Im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho werden manche Aufgaben, wie die Leitung von Gottesdiensten, Beerdigungen, Taufen oder Trauungen, von Prädikantinnen und Prädikanten übernommen. Um die Prädikantinnen ihres Kirchenkreises und deren Arbeit persönlich kennenzulernen, war Superintendentin Dorothea Goudefroy zu Gast bei einem Treffen der Prädikantinnen im Gemeindehaus in Hausberge.

Katharina Kenter-Töns, Pfarrerin und Koordinatorin der Prädikantinnen, lud nach coronabedingter Pause zum gemeinsamen Essen und Austausch über die Arbeit und die vielen spannenden Erlebnisse ihrer Mitstreiter ein. „Prädikantinnen und Prädikanten sind eine echte Unterstützung und Bereicherung für die Gemeinden“, so Dorothea Goudefroy.

Prädikanten sind den studierten Theologen zwar nicht gleichgestellt, übernehmen aber ähnliche Aufgaben im Gottesdienst und kirchlichen Leben. Auch der Talar kann von Prädikantinnen und Prädikanten getragen werden. Die Gemeindearbeit und verwaltenden Aufgaben bleiben den Pfarrerinnen und Pfarrern überlassen. „Der Name sagt es schon aus: Es geht um die Predigt. Die Unterstützung im Gottesdienst ist wichtig, da es immer weniger besetzte Pfarrstellen gibt“, betont Dorothea Goudefroy. Sie regt andere Interessierte an, sich ebenfalls ausbilden zu lassen und der Berufung zu folgen, um sich Gott weiter zu nähern.

Die Ausbildung zur Prädikantin oder Prädikanten ist nicht mit dem Studium der Theologie zu vergleichen. Die letzten Ausbildungsblöcke wurden online durchgeführt. Sonst findet der gemeinsame Austausch und das Coaching in Haus Villigst in Schwerte statt. „Das gemeinsame Lernen vor Ort hat gefehlt, aber das spätere Coaching hat mir sehr geholfen. Wir suchen Lieder aus und predigen. Auch den Segen am Ende des Gottesdienstes führen wir aus“, sagte Verena Brakmann-Kosthöfer, frisch eingeführte Prädikantin aus Gohfeld. Dabei sind die Beweggründe, sich ausbilden zu lassen, sehr unterschiedlich. Einige der anwesenden Prädikantinnen wurden angesprochen, ob sie sich dieses Amt vorstellen können, andere folgten familienbedingten Gründen. Der Wunsch, neu durchzustarten, eine neue Aufgabe im Leben zu finden, eine Verbindung zur Kirche, aber auch die aktive Gemeindearbeit sind für viele ausschlaggebend für diesen Lebensentscheid.

Allen Prädikanten und Prädikantinnen gemein ist der Einfluss ihres Alltagslebens. Das Amt ist meist ehrenamtlich, und alle bringen ihre Erfahrungen aus ihrer Lebens- und Arbeitswelt mit. Diese Erzählungen und Erlebnisse bieten einen gänzlich anderen Anknüpfungspunkt für die Gemeinden, was die Aufgabe und Erzählungen der Prädikantinnen und Prädikanten spannend macht.

Auf den gemeinsamen Treffen und im Austausch profitieren alle Amtsträger voneinander. „Diese inhaltliche Bereicherung ist für uns alle schön. Das Priestertum aller Gläubigen machen wir durch unsere Prädikantinnen und Prädikanten lebendig“, sagt Dorothea Goudefroy.

(von links) Pfarrerin Katharina Kenter-Töns, Bärbel Meier (Gemeindepädagogin Volmerdingen-Werste, Superintendentin Dorothea Goudefroy, Verena Brakmann-Kosthöfer (Gohfeld), Bärbel Streich (Löhne Ort), Ingrid Wilmsmeier (Gemeindepädagogin Rehme) und Cornelia Crummenerl (Bad Oeynhausen-Altstadt)