Ein Jahr mit Hund im Kindergarten: Labrador Hermann ist der Star im Ev. Simeonkindergarten Gohfeld

Erstellt am 02.02.2022

Seit gut einem Jahr arbeitet im Evangelischen Simeonkindergarten in Gohfeld ein etwas ungewöhnlichen Erzieher: Labrador Hermann. Der pädagogische Begleithund von Kindergartenleiterin Melanie Barth ist an zwei Tagen in der Woche in der Kindertageseinrichtung an der Breslauer Straße zu Gast. “Mein Herz schlägt für Hunde und ich wollte schon länger wieder privat einen Hund und dachte mir: Das lässt sich doch super kombinieren.” Schon als Welpe hat sie Hermann mit in den Kindergarten genommen, um ihn langsam an seinen Nebenjob zu gewöhnen. Seitdem ist er der Star für die Kinder.

Und erfüllt einen pädagogischen Zweck: “Die Kinder erlernen den Umgang mit dem Tier, wir vermitteln Wissen und einige Kinder bauen auch die Angst vor Tieren ab, wenn sie Hermann öfter begegnen”, erzählt sein Frauchen. “Ein Hund hat nochmal eine ganz andere Kommunikationsebene: Man muss nicht sprechen, der Hund nimmt ein Kind so an, wie es ist. Ob groß, ob klein; ob dick, ob dünn; ob lange Haare, kurze Haare - jeder und jede ist einfach anerkannt”, so Barth weiter.

Ein super Team - privat und im Kindergarten: Labrador Hermann und Frauchen Melanie Barth im Evangelischen Simeonkindergarten Gohfeld.

Aber nicht nur als Icebreaker im Kita-Alltag ist Hermann Profi, sondern auch im Spielen. Beim “Hermann-Spiel” können Fragen rund um das richtige Verhalten im Umgang mit Hunden und Tieren richtig beantwortet werden und als Belohnung gibt’s ein Leckerli für den Hund. Wenn Melanie Barth mit ihrem Labrador als erste morgens in die Kita kommt, hat Hermann in Ruhe Zeit die Einrichtung zu erkunden, erzählt sie. Erst wenn die Kinder zusammen mit den Erzieherinnen und Erziehern im Morgenkreis sitzen schaut sie mit Hermann in den Gruppen vorbei. Danach beginnt das Programm für den pädagogischen Begleithund: Streicheleinheiten, Spiele und Spazieren gehen stehen auf dem Programm. Wichtig ist Melanie Barth aber auch: “Hermann ist und bleibt ein Hund. Der auch mal seine Ruhe und Pausen braucht und nach Feierabend natürlich auch mit seinen Hundekumpels spielt oder mit mir auf dem Sofa kuschelt.” Damit der Job als Erzieher nicht zu stressig für Hermann wird, gibt es klare Regeln: Trägt Hermann ein grünes Halstuch, ist er einsatzbereit. Erkennt Melanie Barth aber, dass er eine Pause braucht, bindet sie dem Labrador ein rotes Halstuch um und bringt ihn in seine Kuschelecke im Ruheraum. Außerdem achtet Melanie Barth darauf, dass nicht zu viele Kinder gleichzeitig auf Hermann zurennen und lässt ihn nie unbeaufsichtigt mit den Kindern allein.

In ihrer Freizeit besuchen Frauchen und Hund die einjährige Pädagogikbegleithundeausbildung, damit sich beide als Team perfekt aufeinander verlassen können. “Damit ich erkennen kann, wenn der Hund Stress hat und wann er eine Pause braucht. Ich lerne seine Körpersprache gut zu lesen und zu deuten”, erklärt Melanie Barth. Denn: “Wir sind ja ein Team. Und wenn der Hund mal einfach gestresst ist und nicht einsatzfähig ist, dann ist es einfach wichtig, dass ich ihm die Pause gebe, die er benötigt.”