2022 war ein ereignisreiches Jahr in Kirche und Welt. Auch ökumenisch war im Kirchenkreis einiges los. Zur Herbstsynode konnte Pfarrer Torsten Willimczik die neue Ökumenekonzeption vorstellen, die den vielfältigen Angebote und Aktivitäten an Weser und Werre und weit darüber hinaus einen neuen Rahmen gibt.
Zeit für einen kleinen ökumenischen Jahresrückblick:
Zurück zu Folge 2: Ein Weltgebetstag der Hoffnung
Weiter zu Folge 4: Ein Jahr im Zeichen des Ukrainekriegs
“Undugu”: Das Suaheli-Motto der Kirchenkreispartnerschaft zwischen Vlotho und Tambarare bedeutet nicht einfach Partnerschaft, sondern Bruderschaft oder geschwisterliches Miteinander. Und wie viele Geschwister erlebten beide Kirchenkreise ein Jahr voller Dynamik, Veränderungen und Entwicklungen, auch wenn der persönliche Kontakt etwas eingeschränkter war als in anderen Jahren.
Das Jahr begann in Tansania mit der feierlichen Gründung von nicht weniger als vier neuen Gemeinden. Im Westen des Kirchenkreises Tambarare entstanden mit Misima und Saunyi zwei neue Gemeinden in der weitläufigen Massaiebene. Zwei weitere konnten in der dichter bevölkerten und touristisch erschlossenen Region am Hang der Usambara-Berge gegründet werden: Nahe am Zentrum des Kirchenkreises in Korogwe entstand die Gemeinde Magoma, und auf halber Strecke zum Kilimanjaro entlang der Fernstraße B1 wurde in Mkumbara eine eigene Gemeinde gebildet. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania ist bereits die größte lutherische Kirche auf dem Kontinent, und sie wächst weiter.
Die Partnerschaft mit dem ostafrikanischen Kirchenkreis wurde am 30. Januar in allen Regionen des Evangelischen Kirchenkreises Vlotho unter dem paulinischen Motto “Glaube, Liebe, Hoffnung” gefeiert. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Bildungssituation in Tansania. Seit zwanzig Jahren werden im Land keine Schulgebühren mehr erhoben werden, und Tansania hat große Fortschritte in der Alphabetisierung der Bevölkerung gemacht. Dennoch bleibt vielen jungen Menschen, besonders in den ländlichen Regionen, der Zugang zu Bildung verwehrt, da jeder Schüler und jede Schülerin einen Kostenbeitrag in Form eines Schulgelds leisten muss. Die Kollekte am traditionellen Tambarare-Sonntag galt daher der Finanzierung von Stipendien für junge Menschen im Kirchenkreis.
Die Verbesserung des Bildungsstandards ist dem im Vorjahr neu eingeführten Bischof der Nord-Ost-Diözese, Dr. Msafiri Joseph Mbilu, ein persönliches Anliegen. Bei einem Besuch im Juli lobte er anlässlich eines gemeinsamen Gottesdiensts in der Gemeinde Muheza mit dem örtlichen Superintendenten Frank Mtangi die Bildungsarbeit im Kirchenkreis Tambarare. Zusammen bedankten sich Bischof Mbilu und Superintendent Mtangi dann auch schriftlich im Namen ihrer jungen Gemeindeglieder bei ihrem Partnerkirchenkreis in Deutschland für die Unterstützung, die bereits 76 Jungen und 82 Mädchen den Schulbesuch ermöglicht hat.
“Der Reisende” ist die direkte Übersetzung des Vornamens von Dr. Msafiri Mbilu, und ein Reisender ist er: Mit seinem Besuch in Westfalen kehrte der Bischof zurück nach Deutschland, in das Land, in dem er 2012 mit Unterstützung der Vereinten Evangelischen Mission mit einer Arbeit über christliche Gemeinschaften und staatliche Autoritäten im Römer- und Philipperbrief promovieren konnte.
Grund seiner Reise war die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen und Generalversammlung der VEM in Karlsruhe, aber seine Reise brachte ihn auch ins Weserbergland: In Bergkirchen traf er auf Superintendentin Dorothea Goudefroy und ihren Mindener Amtskollegen Michael Mertins sowie Pfarrer Markus Freitag als Vertreter für die Partnerschaft Vlotho / Tambarare und dessen Mindener Pendant, Ulrike Heitkamp vom Arbeitskreis Tansania / Kaskazini.
Bischof Mbilu konnte den Anwesenden viel über die kirchliche Arbeit im Nordosten Tansanias berichten, und wieder spielte Bildung eine zentrale Rolle: Die wegen finanzieller Schwierigkeiten geschlossene Sebastian Kolowa Memorial University in Lushoto erfüllt unter anderen Vorzeichen ihren Bildungsauftrag, berichtete er, denn in den Universitätsgebäuden seien jetzt zwei weiterführende Schulen untergebracht.
Die Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Tambarare wird auch 2023 aktiv gepflegt werden und neue gemeinsame Erlebnisse und Beziehungen über die Kontinente hinweg ermöglichen.
Ihre Spenden unterstützen die Partnerschaftsarbeit mit Tambarare:
Empfänger: Kirchenkreis Vlotho
IBAN: DE80 3506 0190 2007 2370 25
Verwendungszweck: Spende Tambarare
Asante sana! Vielen Dank!