Klangvoller Jahresauftakt: Neujahrskonzert mit József Opicz und Līga Auguste in der Auferstehungskirche

Erstellt am 23.01.2023

Mit einem vielfältigen Programm begeisterten die Kantoren Līga Auguste und József Opicz die zahlreichen Zuhörer in der Auferstehungskirche. Musik vom Barock bis zur Gegenwart ließen sie beim Neujahrskonzert auf der Orgel erklingen. Als besonderes Schmankerl konnte das Publikum per Videoübertragung beobachten, was auf der Empore am Spieltisch der Ott-Orgel vor sich ging.

Zum Auftakt sangen die beiden Kantoren Jan Pieterszoon Sweelincks Lied „Puer nobis nascitur“, von József Opicz nur mit einer Glocke begleitet. „Weihnachten ist viel länger als nur drei Tage. Auch wenn die meisten ihre Deko schon weggeräumt haben, ist noch Zeit, Weihnachten zu feiern. Denn der Weihnachtsfestkreis geht bis Mariä Lichtmess am 2. Februar, und es gibt so viel schöne Weihnachtsmusik“, sagte der Kreiskantor. „Wir freuen uns, das Jahr mit einem vollen Haus eröffnen zu dürfen. Es ist immer eine Freude, hier zu sein und gemeinsam zu musizieren“, ergänzte Līga Auguste, Kantorin in Vlotho.

Mit den Füßen flöten

„Wenn sie die Melodie von eben noch im Kopf haben: Jetzt kommt sie noch einmal“, kündigte József Opicz an und spielte Sweelincks Werk auf dem Orgelpositiv. Anschließend präsentierte Līga Auguste auf der großen Ott-Orgel flämische Weihnachtslieder. „Haben Sie gewusst, dass man mit den Füßen so schön flöten kann?“ fragte József Opicz.

Gemeinsam auf beiden Orgeln musizierten sie Bernardo Pasquinis Sonate II in d-Moll und die schwungvolle Partita in F-Dur von Joseph Haydn. Bravorufe erklangen nach Johann Sebastian Bachs grandiosem Präludium und Fuge in a-Moll, von Liga Auguste virtuos auf der großen Orgel gespielt. Kontrastreich dazu kam das Perpetuum mobile des zeitgenössischen lettischen Komponisten Aivars Kalējs daher: Sehr leise begann das Werk und steigerte sich nach und nach bis ins Fortissimo.

Immer wieder Weihnacht

„Das Prinzip 'Immer wieder ist Weihnachten' überträgt der Komponist auf dieses Werk. Das wiederkehrende Motiv ist wie die Energie, die immer im Raum ist. Für mich geht das Stück immer weiter. Der Klang hört nicht mit dem Schlussakkord auf“, erläuterte Līga Auguste ihr Spiel. Anschließend spielte sie eine Improvisation über den Choral „Du Morgenstern, du Licht vom Licht“, bei dem das Publikum die Choralstrophen kräftig mitsingen konnte. „Das Präludium in g-Moll von Dietrich Buxtehude ist fünfteilig aufgebaut wie eine klassische Rede“, sagte József Opicz und setzte sich an die große Orgel. Auch bei „Jesus ist kommen“ waren alle Anwesenden zum Einstimmen eingeladen.

Zum Abschluss nahmen beide Kantoren auf der Orgelbank Platz. Vierhändig musizierten sie aus Ralf Böltings “Suite on Famous Christmas Carols” ein Medley aus bekannten weihnachtlichen Melodien. Mit Mozarts munterer Sonate in D-Dur beendeten sie den kurzweiligen Konzertabend und reichlich Applaus belohnte sie für diesen virtuosen musikalischen Jahresbeginn.

Līga Auguste und József Opicz begeisterten vierhändig und -füßig

Ob an einer Orgel oder an zweien: Das Zusammenspiel gelang perfekt