Alter geht gemeinsam: Evangelischer Kirchenkreis Vlotho besetzt die Arbeitsstelle “Seelsorge im Alter” neu

Erstellt am 29.08.2022

Jeder Fünfte ist im Rentenalter, jeder Dritte über 55: Ältere Menschen sind im Kirchenkreis gar nicht wenige, doch oft werden sie in ihren Wünschen und Nöten nicht gehört. Der Ev. Kirchenkreis Vlotho hört daher bewusst auf ihre Anliegen und hat sich entschlossen, die von Diakonin Ina Rohleder 2017 initiierte und bis zu ihrem viel zu frühen Tod im Frühsommer dieses Jahres maßgeblich geprägte Arbeitsstelle “Seelsorge im Alter” neu zu besetzen.

Die Arbeitsstelle füllt eine merkliche Lücke im mit vielen Akteuren und Einrichtungen engmaschig geknüpften, aber oft auch löchrigen sozialen Netz für ältere Menschen, indem sie persönliche Begegnung zwischen Älteren, aber auch generationsübergreifend initiiert. Als dezidiert kirchliches Angebot möchte sie vor Ort in den Gemeinden die christliche Botschaft weitergeben, dass jeder Mensch von Gott wertgeschätzt wird. Die Schulung und Begleitung von Ehrenamtlichen ist ein Schwerpunkt der Arbeitsstelle, die im Kreiskirchenamt in Bad Oeynhausen angesiedelt ist, aber in den ganzen Kirchenkreis hinein wirkt.

“Mit dieser Arbeit bringen wir uns als Kirche vielfältig in unsere Gesellschaft ein”, sagt Superintendentin Dorothea Goudefroy. “Es geht um Schulungen für Ehrenamtliche, seelsorgliche Gespräche mit den Menschen, die in der Altenhilfe ihre Gaben unter oft schwierigen Bedingungen einsetzen, und um Netzwerk- und Aufbauarbeit.” Sie freut sich daher auf Bewerbungen von qualifizierten und erfahrenen Gemeindepädagog*innen und Diakon*innen, die das Arbeitsfeld mit kreativer Energie gestalten möchten.

Zentrales Bindeglied in einer starken Gemeinschaft

Die Kirche als Nachbarin in einer sorgenden Gemeinschaft: Mit dieser Vision ging Ina Rohleder an die Arbeit. Deshalb war es ihr auch ein Anliegen, die Angebote der Arbeitsstelle nicht allein auf Menschen im hohen Alter zu beschränken, sondern sich den Themen und seelsorglichen Bedürfnissen aller Menschen über 55 zu widmen. Es geht bei “Seelsorge im Alter” daher auch besonders um die Aktivierung der oft ungenutzten Gaben und Ressourcen der jungen und älteren Menschen in den Gemeinden: den Aufbau generationsübergreifender Angebote, gemeinsame Gottesdienste und die Schulung und Unterstützung Ehrenamtlicher. Eine der von Ehrenamtlichen getragenen Aktivitäten ist der erfolgreiche und sehr nachgefragte Besuchsdienst in Altenheimen, Kliniken und in den Gemeinden, für den im September eine neue Basisschulung angeboten wird.

Die Arbeitsstelle “Seelsorge im Alter” berät die Kirchengemeinden des Ev. Kirchenkreises Vlotho auch bei der Entwicklung neuer Angebote und Projekte für ältere Menschen und ist dadurch ein wichtiges Bindeglied im institutionellen und persönlichen Geflecht von Altenhilfeeinrichtungen, Kirchen- und Kommunalgemeinden und den vielen haupt- und ehrenamtlich Tätigen im Sozialraum. “Das erfordert von der neuen Leitung der Arbeitsstelle organisatorisches Geschick, ein Händchen für gute Beziehungen und Mobilität im Geist wie auch im Gebiet unseres Kirchenkreises”, weiß Superintendentin Dorothea Goudefroy. “Aber an erster Stelle verlangt die Arbeit Engagement und den Wunsch, die eigenen Gaben mit anderen, älteren Mitmenschen zu teilen.”

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Hände reichen und Hände ergreifen: „Seelsorge im Alter“ ist Handarbeit (Foto: Joshua Hoehne / Unsplash)