Kraft schöpfen will gelernt sein: Ehrenamtliche im Besuchsdienst besuchen Fortbildung am HDZ NRW

Erstellt am 02.06.2023

„Wie kann ich im Alltag meine Energiespeicher wieder füllen?“ Diese Frage stellt sich irgendwann den meisten Menschen, aber besonders den Ehrenamtlichen im Besuchsdienst des Evangelischen Kirchenkreises Vlotho. Sie teilen freiwillig und engagiert ihre Kraft und Zeit mit ihren Mitmenschen in den Kur- und Krankenhäusern. Zehn der ehrenamtlichen Besuchsdienstler suchten nun Antworten in einer Fortbildung mit Thomas Streipert, qualifizierter Trainer für gewaltfreie Kommunikation und Mediator.

Ausgehend von der Frage „An welchen Moment erinnern Sie sich, an dem Sie sich so richtig entspannt haben?“ wurden die Teilnehmenden mithilfe der Entspannungsmethode des Bodyscans dazu angeleitet, ihren Körper achtsam wahrzunehmen. Thomas Streipert gab seinen Teilnehmern praktische Gegenmodelle zur Lösung mancher alltäglichen Ärgersituation an die Hand: Man könnte sich über die Geräusche eines anderen Menschen in einem nicht aufhören wollenden Gedankenkarussell aufregen und so, ganz nach Paul Watzlawicks „Anleitung zum Unglücklichsein“, selbst in negative Stimmungen rutschen, erklärte Streipert. Oder man kann sie als Chance sehen, mit den eigenen Bedürfnissen und Sehnsüchten in Kontakt oder, ganz einfach, mit dem oder der Nächsten ins Gespräch zu kommen.

Eine andere Möglichkeit sei es, das Bedürfnis des oder der Anderen zu sehen und dabei selbst gut für sich zu sorgen. „Dem Gegenüber mitzuteilen, was wir an gutem Grund für sein Handeln vermuten und danach zu sagen, wie es uns mit seinem Handeln geht, ermöglicht einen Raum, in dem wir voneinander erfahren können, uns begegnen und Konflikte zu einem frühen Zeitpunkt aus dem Weg schaffen“, fasst Pfarrerin Gesina Prothmann zusammen. Dies könne gewohnte Handlungsstrategien aufbrechen und für beide Konfliktparteien von hohem Nutzen sein, wie der Referent anhand der Haltung der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg erläuterte.

Nach einer Pause, bei der das HDZ NRW für das leibliche Wohl gesorgt hatte, machten sich die Teilnehmenden bei schönstem Sonnenschein zu zweit auf den Weg ins Siekertal, in dem sie persönliche Ruhe- und Kraftquellen erforschten. Nach Rückkehr und kurzem Feedback über die Partnerübung gab es für jede Ehrenamtliche noch einen unbekannten Gegenstand zu ertasten. Manchmal entpuppte sich dieser als etwas ganz anderes als zunächst ertastet.

Die Teilnehmenden genossen drei kurzweilige und erhellende Stunden, in denen sie Thomas Streipert in neue Gedanken- und Spürwelten begleitete. Krankenhausseelsorgerin Gesina Prothmann dankte dem HDZ NRW für die Bereitstellung von Räumen, Getränken und kleinen Speisen sowie den Ehrenamtlichen aus dem HDZ NRW, Krankenhaus Bad Oeynhausen und den Rehaeinrichtigungen, die den Workshop möglich gemacht hatten, „und natürlich den Zeitgefährten, die sich auf diesen Workshop eingelassen haben.“

Die Teilnehmerinnen der Fortbildung mit Thomas Streipert und Pfarrerin Gesina Prothmann (1. v.r.)

Sind Sie auch interessiert an einem Ehrenamt im Besuchsdienst?

Dann melden Sie sich gerne bei Pfarrerin Gesina Prothmann (Email oder Tel. 97-1118)