Der Evangelische Kirchenkreis Vlotho will bis 2040 klimaneutral werden: Architektin analysiert Gebäudebestand

Erstellt am 26.09.2022

“Wir sind an einem Punkt, an dem wir aus Verantwortung für die Erde und unsere Kinder den Klimawandel nicht mehr ignorieren können”, sagt Architektin Dana Ellerhoff. Beim Evangelischen Kirchenkreis Vlotho berät die Diplom-Ingenieurin die Gemeinden in Gebäudeangelegenheiten. Dabei zeige die aktuelle Situation, wie wichtig die bis 2040 vereinbarte Klimaneutralität in der Evangelischen Kirche von Westfalen sei. Hier haben sich die Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho auf den Weg gemacht Bis 2040 will die gesamte Evangelische Kirche von Westfalen klimaneutral werden und dementsprechend auch Energie einsparen. Alles mit dem Ziel weniger Energie zu verbrauchen, als erzeugt wird. Das Thema wird einen Schwerpunkt der am Donnerstag stattfindenden Tagung der Kreissynode setzen. Zwei Mal im Jahr kommen Delegierte aus allen Gemeinden und Arbeitsbereichen zur Beratung zusammen, um wichtige Entscheidungen für den Kirchenkreis zu treffen.

Kindertagesstätten verbrauchen am meisten Energie

Bei der kommenden Tagung in Löhne wird die landeskirchliche Klimaschutzmanagerin Simone Hüttenbehrend anwesend sein, um über angedachte Klimaschutzkonzepte- und Strategien zu informieren. Dabei solle das Ziel der Klimaneutralität in zwei Schritten erfolgen: Zunächst soll Energie eingespart und dann fossile Energieträger durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho gibt es 25 Kirchen, die überwiegend mit Gas und Öl geheizt werden und aufgrund ihrer Größe und Bausubstanz am ineffizientesten zu heizen sind. Dazu kommen 21 Kindertageseinrichtungen, die zudem einen Großteil der fossilen Energie verbrauchen, überwiegend mit überholten Dämmstandards erstellt sind und dringend einer energetischen Sanierung bedürfen. Aktuell würden laut Kirchenkreis-Architektin Dana Ellerhoff nur rund drei Prozent der Gemeindehäuser und Kitas mit regenerativer Energie versorgt. Bei aktuellen Bauprojekten wie Kita-Neubauten werde stets auf energetische Aspekte geachtet und auch die Nutzung von regenerativen Energien eingesetzt.

Massive Einsparungen möglich / Klimaschutzmanagerin hilft

Um die Klimaneutralität zu erreichen, müsste aber zusätzlich über massive Energieeinsparungen nachgedacht werden, so Dana Ellerhoff. Alleine die 30 Gemeindehäuser im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho verbrauchen pro Jahr rund 2.800.000 Kilowattstunden; das entspräche rund 140 unsanierten Einfamilienhäusern. Gerade in der aktuellen Debatte über extrem gestiegene Heizkosten sei die uneingeschränkte Weiternutzung der 30 Gemeindehäuser in diesem Winter schlicht nicht finanzierbar. Durch Reduzierung der Gebäude alleine ließe sich rund die Hälfte der Energiekosten einsparen, rechnet Ellerhoff vor. Mithilfe von Energiesparfonds und Fördermitteln könnten viele Gemeindehäuser saniert und umgebaut werden, um so den Energieverbrauch in den kommenden Jahren bis 2040 drastisch zu reduzieren. Hierzu wird Klimaschutzmanagerin Simone Hüttenbehrend bei der Tagung der Kreissynode am Donnerstag die Gemeinden mit auf den Weg nehmen und steht als Ansprechpartnerin zur Seite; auch um aktuell aufkommende Fragen zu Heizkosten und Energieverbrauch zu beantworten und um über Sofortmaßnahmen und Unterstützungsangebote zu informieren.

Kennt die Gebäude im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho: Dipl.-Ing. Architektin Dana Ellerhoff.

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