Barocke Klangwelten begeistern: Projektchor gestaltet Abendmusik zum 350. Todestag von Heinrich Schütz

Erstellt am 20.09.2022

Von Sandra Siegemund

Gebannt lauschten die Zuhörer in der gut besuchten Dehmer Auferstehungskirche den barocken Klängen. Unter der Leitung von Anna Ikramova gestaltete der Heinrich-Schütz-Projektchor mit Gästen und Instrumentalmusikern eine Abendmusik mit Werken des frühbarocken Komponisten. Zwischendurch erzählte Regine Kuhlo Anekdoten aus seinem Leben und von seinem Wirken.

Der Projektchor entstand nach der Auflösung des Dehmer Kirchenchores. „Ich habe gefragt, wer Interesse hat, sich als Projekt mit bestimmten Komponisten zu befassen. Heinrich Schütz und die Reformation sind thematisch und inhaltlich verbunden. Sein Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 350. Mal. So entstand die Idee zu dieser Konzertreihe. Sie ist eine Kooperation mit der Stiftung Eben-Ezer in Lemgo. Von dort und aus Bochum-Querenburg sind auch Gastsänger dabei“, sagte Anna Ikramova.

Ihren Kollegen Daniel Debrow kennt sie bereits aus Studienzeiten an der Hochschule für Kirchenmusik in Herford. „Mit unserem Chorprofessor Hildebrand Haake haben wir vieles von Schütz gesungen. Wir tragen das weiter. Dieses Projekt ist wie ein Klassentreffen, denn auch unsere Organistin Sabrina Bock hat in Herford studiert“, so die Kirchenmusikerin. Außerdem begleitete Babette Lüpertz einige Sätze auf ihrer Trompete, und Miriam Ludewig begeisterte in ihren Soli mit ihrer klangvollen Sopranstimme. „Sie ist Klientin in Eben-Ezer. Die Konzertreihe wird mit dem Inklusionscheck vom Land NRW gefördert. Wir geben mehrere Konzerte; dann lohnt sich der Aufwand der Einstudierung“, sagte Anna Ikramova.

Das Projekt geht mit einem Konzert zu „Heinrich Schütz und die Reformation“ am 29. Oktober um 19 Uhr in der Bartholomäuskirche in Bielefeld-Brake weiter. „Dort ist Daniel Debrow Kantor“, so die Chorleiterin. Am 30. Oktober wird um 10.30 Uhr ein Gottesdienst mit Werken von Heinrich Schütz in der Stiftung Eben-Ezer in Lemgo stattfinden, um 17 Uhr in Dehme eine zweite Aufführung des Reformationskonzertes.

Für 2023 plant Anna Ikramova ein Projekt mit Werken für Chor und Orgel von Max Reger.

Mezzosopran Miriam Ludewig begeisterte als Solistin

Der Projektchor wurde von Gastsängern aus Lemgo und Dortmund unterstützt