Von Ölkäfern und der Schöpfung: Fast 100 Menschen erleben musikalischen Abendgottesdienst mit hochkarätigen Musikern

Erstellt am 20.03.2022

Hochkarätige Musikerinnen und Musiker waren am Samstag zur zweiten “Musikalischen Vesper” nach St. Stephan gekommen, um den musikalisch-literarischen Abendgottesdienst zu begleiten. Kantorin Līga Auguste und Pfarrerin Christine Höke hatten das “neue alte” Gottesdienstkonzept entwickelt, um die alte Vlothoer Kirche neu erlebbar zu machen: “Die Vesper folgt einem klaren Aufbau; wir verbinden das in diesem Gottesdienst mit modernen Texten und moderner Musik von John Rutter”, erklärte Christine Höke zu Beginn. In ihrer Einleitung machte die Vlothoer Pfarrerin auch deutlich, wie gut die Botschaft von Musik und Texten in der aktuellen Zeit wirken könne: “Die Musik klingt ein bisschen wie aus dem Paradies. Wie ein Frühling in Friedenszeiten. Das brauchen wir im Moment; das tut gut.”

Musikerinnen und Musikern der Nordwestdeutschen Philharmonie aus Herford, Kantorin Līga Auguste am Cembalo und Flötistin Heike Malz von der NDR-Radiophilharmonie spielten die fünf Sätze der “Suite Antique” von John Rutter.

Die “Suite Antique” des britischen Komponisten John Rutter aus 1979 wurde an diesem Abend von Musikerinnen und Musikern der Nordwestdeutschen Philharmonie aus Herford, Kantorin Līga Auguste am gemeindeigenen Cembalo und Flötistin Heike Malz von der NDR-Radiophilharmonie gespielt, die krankheitsbedingt für Katharina Ehlenbröker-Tönnies einsprang. “Die Musikerinnen und Musiker sind einfach großartig”, schwärmte Līga Auguste. “Wir haben mittags das erste Mal zusammen geprobt und alles hat auf Anhieb funktioniert”, so Auguste. Extra für die Musikalische Vesper wurde das Kirchen-Cembalo neu gestimmt, um sich perfekt in den warmen Klang von Streichern und Querflöte einzufügen.

Die fast filmmusikalisch klingenden Sätze der Suite Antique wurden von Texten und Gedichten flankiert, die Pfarrerin Christine Höke vortrug. Eingerahmt in die Schöpfungsgeschichte, die Pfarrer Torsten Willimczik als Lektor mit seiner tiefen und sonoren Stimme vortrug, entfalteten die Texte ihre volle Wirkung. So beschreibt Frank Hoffmann in seinem Text einen geheimnisvollen Käfer, den es mithilfe der Insektenapp zu bestimmen gilt. Anschließend erklingt die Schöpfungsgeschichte: “Und Gott machte die Tiere auf Erden, ein jegliches nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art, und allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art.” So auch den Ölkäfer, den Frank Hoffmann in seinem Text beschreibt: “Sein toxisches Gift ist Segen und Fluch - Leben und Tod auf so wenigen Zentimetern.”

Am Ende des musikalischen Abendgottesdienstes gab es für die Mitwirkenden stehende Ovationen und anhaltenden Applaus, ein Zeichen für den Erfolg der Musikalischen Vesper, zu der fast 100 Menschen am Samstagabend in die Kirche gekommen waren. Die weiteren Termine, jeweils samstags um 18:00 Uhr in der Kirche St. Stephan, Lange Straße 106, 32602 Vlotho: 09. April und 14. Mai 2022.

Pfarrerin Christine Höke führte durch die Musikalische Vesper und trug thematisch passende Texte vor.

Pfarrer Torsten Willimczik las als Lektor die Schöpfungsgeschichte. Ohne Mikrofon und nur mit seiner Stimme erfüllte er den Kirchraum.