"Wer ist denn dieser Jesus?" Erzieherinnen des Kitaverbandes haben Langzeitfortbildung “Religion im Alltag” abgeschlossen

Erstellt am 28.03.2023

Fünfzehn Rosen und fünfzehn Zertifikate warteten im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Bad Oeynhausen auf die erfolgreichen Absolventinnen: Die Erzieherinnen aus Einrichtungen des Verbands der Kindertageseinrichtungen im evangelischen Kirchenkreis Vlotho und eine Mitarbeiterin der Kita Spatzennest hatten sich über ein halbes Jahr die professionellen Inhalte und Methoden angeeignet, um in ihrem beruflichen Alltag religionspädagogisch wirken zu können.

Vor der Zertifikatsübergabe wartete auf die Teilnehmerinnen noch ein Gottesdienst mit Liedern von Pfarrer Ulrich Walter, ihrem Kursleiter am Pädagogischen Institut in Villigst. So konnten sie noch einmal erleben und ihren Gästen bei Liedern wie “Wer ist denn dieser Jesus?” zeigen, wie Glaubensinhalte für Kinder verständlich, unterhaltsam und inklusiv vermittelt werden können. Denn die Kindergärten und Kindertagesstätten des Verbands, ob in Porta Westfalica, Vlotho, Bad Oeynhausen oder Löhne, haben ein bewusstes konfessionelles Profil als evangelische Einrichtungen, auch wenn sie für Kinder aller Konfessionen offen sind.

Niemandem die evangelische Botschaft schuldig bleiben

“Unsere evangelische Botschaft ist ein Geschenk. Dieses Geschenk wird niemandem aufgezwungen, aber ich will es auch niemanden schuldig bleiben”, erklärt Pfarrer Wolfgang Edler, Vorsitzender des Kitaverbands, den Grundgedanken. “Wir sagen: Hier, nimm, wenn Du möchtest.” Dieses klare Profil ohne missionarischen Anspruch sei ein Pfund für den Verband, wie Britta Weber, Leiterin der “Altstadtmäuse” in Bad Oeynhausen, bestätigt: In ihrer Arbeit in dem von kultureller und religiöser Vielfalt geprägten Stadtteil Bad Oeynhausens höre sie immer wieder von Eltern, auch aus anderen Konfessionen oder Glaubensrichtungen oder ganz konfessionslos, dass gerade das evangelische Profil die Kindertagesstätten des Verbands attraktiv macht.

Professionalisierung der religionspädagogischen Arbeit

Wie ihre Kolleginnen hat auch Nadine Hansing, Leiterin der Altstadtspatzen, erfolgreich an der Langzeitfortbildung teilgenommen. Es ging ihr, wie den meisten Teilnehmerinnen, nicht um die Festigung des eigenen Glaubens, sondern bewusst um das methodische Rüstzeug für eine professionelle Vermittlung der für Kinder manchmal intuitiv greifbaren, aber auch manchmal sperrigen Inhalte. In sechs Modulen lernten sie, biblische Geschichten und andere Glaubensthemen in Worten, Bildern und Gesang für ihr junges Publikum verständlich zu vermitteln. Zur Abschlussfeier hatten die Teilnehmerinnen viel Schaumaterial aus dem Kurs mit ins Bonhoeffer-Haus gebracht: der Saal war gefüllt mit Schauwänden und Spiel- und Lehrmitteln, hinter deren bunten und kindgerechten Auftreten sich ein ausgeklügelter didaktischer Ansatz verbarg.

Die Langzeitfortbildung bedeutete eine nicht unerhebliche Zeitinvestition im hektischen Kitabetrieb, wofür sich auch Tanja Moßwinkel als Geschäftsführerin des Kitaverbands bei den Teilnehmerinnen und ihren Kollegen und Kolleginnen vor Ort bedankte. “Unverzichtbar” sei die Fortbildung in ihren Augen, “da sie die Mitarbeitenden stärkt und bestärkt, Glaubensinhalte mit Leichtigkeit zu vermitteln.” Sie ist sich sicher: Es wird nicht die letzte Fortbildung dieser Art gewesen sein.

Die erfolgreichen Absolventinnen der Fortbildung

Pfarrer Ulrich Walter und Wolfgang Edler leiteten durch den musikalischen Gottesdienst

Für die Teilnehmerinnen war die Zertifikatsübergabe eine gute Gelegenheit zum Austausch

Glaubensinhalte, spielerisch aufbereitet: Anschauungsmaterial aus der Fortbildung